Felssturz zerstört Weg zum Tappenkarsee
Die Felsen brachen in etwa 1.600 Metern Seehöhe aus einer Wand und fielen auf den Wander- und Almweg zum Tappenkarsee. Dieser wurde auf 150 Metern Länge mehrere Meter tief verschüttet. Die Gesteins- und Erdmassen dürften sich durch Unterspülungen des Steilgeländes unterhalb der Waldgrenze beim jüngsten Unwetter in Bewegung gesetzt haben.

Bergrettung Kleinarl
Durch den Felssturz wurde der Weg auf 150 Metern zerstört
Weg muss umgeleitet werden
Erst am vergangenen Wochenende fand hier der Almauftrieb statt: „Da haben wir wieder Glück im Unglück gehabt, weil erst letzte Woche der Almauftrieb mit 260 Stück Rindern und Pferden war“, sagt Josef Gehwolf von der Alpsgenossenschaft Tappenkar. „Wir werden dem sicherlich Herr werden.“
Nach einem Hubschrauberflug zur Absturzstelle sah der Landesgeologe Rainer Braunstingl Gefahr in Verzug: „Es ist lebensgefährlich, in die Wand zu steigen. Und es ist vorläufig eine Wegbenutzung so nicht möglich. Wir haben heute bereits Möglichkeiten einer Umgehung erkundet. Man müsste bei der zweiten Kehre unterhalb versuchen, den Weg auf die rechte Seite des Grabens zu legen, um dem Sturzbereich der Felswand zu entgehen.“

Bergrettung Kleinarl
Im Lärchenwald unterhalb der Waldgrenze
Hauptzugang zum Tappenkarsee vorerst zu
Bis zu 200 Autos stehen an normalen Tagen auf dem Wander-Parkplatz beim Jägersee, dem Ausgangspunkt Richtung Tappenkarsee. Seit Mittwoch ist der Weg gesperrt - und das wird voraussichtlich bis Ende der kommenden Woche so bleiben.
Die Tappenkaralm wird mit der Materialseilbahn versorgt und ist nur von Zederhaus (Lungau) und Hüttschlag (Pongau) zu Fuß erreichbar. Das sei nun zu Beginn der Wandersaison eine sehr schwierige Lage, sagt Rupert Höller, Amtsleiter der Gemeinde Kleinarl: „Der Weg zum See von unserer Seite ist sehr beliebt bei Gästen aus dem In- und Ausland. Von Kleinarler Seite ist es natürlich sehr ungünstig, weil hier der Hauptzugang ist.“

Bergrettung Kleinarl
Es setzten sich beim jüngsten Unwetter auch sehr große Gesteinsbrocken in Bewegung
Bürgermeister: Fall für Katastrophenfonds
Die geforderte Verlegung des Weges wird jedenfalls nicht billig sein, weiß der Kleinarler Bürgermeister Max Aichhorn (ÖVP): „Der Katastrophenfonds wird sich auch daran beteiligen müssen - denn es ist eine Katastrophe. Dazu ist es da hinauf auch noch ein Almbewirtschaftungsweg. Da werden wir schon Mittel und Wege finden, den so herzustellen, dass wir nicht bankrott gehen.“ Bis in einer Woche sollen 500 Meter Wandersteig fertig sein, ein breiter Ersatzweg für den Almabtrieb bis September.