Verhandlungen über Notquartier für Bettler

Für die zunehmende Zahl der Bettler in der Stadt Salzburg könnte es jetzt ein Notquartier geben. Der Roma-Integrationsverein Phurdo verhandelt darüber mit Plattform Menschenrechte und dem Land.

Immer öfter übernachten Bettler aus Bulgarien oder Rumänien in der Stadt Salzburg unter Brücken, in alten Autos oder leerstehenden Bauten. Seit die Winter-Notschlafstellen geschlossen sind, stehen die etwa 170 Bettelreisenden buchstäblich auf der Straße und im Regen, kritisiert zum Beispiel die evangelische Diakonie.

Unter der Staatsbrücke campieren beispielsweise seit Wochen zwischen zehn und zwölf Roma - Frauen, Männer, Jugendliche und auch Kinder. Mit dem Bettelerlös in Salzburg wollen sie die Familien zu Hause in Rumänien ernähren. Den „Bettelmafia-Vorwurf“ kontert Raim Schobetsberger, Obmann des Roma-Integrationsvereins Phurdo - zu Deutsch „Die Brücke“ - ironisch gelassen: „Ich kenne diese Geschichte. Es gibt keine Bettelmaifa. Die Mafia sind die Kinder in Rumänien, die auf dieses Geld warten. Das ist die Mafia.“

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Notschlafstelle mit „60 bis 80 Schlafplätzen“

Im Ringen um eine Notschlafstelle zeichnet sich unterdessen eine Lösung ab: Die Plattform Menschenrechte verhandelt mit dem Land um die Einrichtung eines ganzjährig geöffneten Notlagers in der Stadt. Mit am Verhandlungstisch sitzt Raim Schobesberger, denn Roma aus Rumänien oder Bulgarien stellen ja den überwiegenden Teil aller Bettelreisenden.

Es zeichne sich eine Lösung ab, sagt Schobesberger: „Realistisch sind 60 bis 80 Schlafplätze. Wir vom Verein Phurdo waren in Verhandlungen. Es kann sein, dass wir in Kürze selber eine Notschlafstelle aufstellen.“

Zahl der Bettler nimmt zu

Schobesberger bestätigt, dass die Zahl der Bettler in der Stadt Salzburg zunimmt. Er macht dafür weniger die EU-Reisefreiheit für Bulgaren und Rumänen seit dem 1. Jänner verantwortlich als vielmehr die zunehmende Aggression gegen Roma in den Elendsghettos ihrer Herkunftsländer.

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