Lavendel - wohin man blickt

Wohin man blickt und wohin man seine Nase hält, der Lavendel ist nun in vielen Gärten und Parks die dominierende Pflanze. Oft wird er zu den Rosen gepflanzt, obwohl er bodentechnisch gar nicht zu den Königinnen passt.

Sendungshinweis

„Garteln in Salzburg“, 17.5.2018

Aber dennoch steht dem Traum von den blühenden Feldern in der Provence, dem intensiven Duft und den hunderten summenden Bienen auch im eigenen Garten nichts im Wege. Biogärtner Karl Ploberger hat einige Tipps, damit nichts schief geht, wenn man seinen Traum erfüllt.

Karl Ploberger im Fernsehgarten

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Karl Ploberger liebt den Lavendelgeruch im ORF Fernsehgarten

Vollsonniger Standort

Lavendel benötigt einen vollsonnigen Standort. Halbschattige Plätze führen zu unhübschem Längenwachstum. Im Schatten, auch von anderen großen Stauden, überlebt der Lavendel nicht lange.

Trockene, kiesige Standorte

Lavendula angustifolia ist in unseren Breitengraden absolut frosthart, wenn man eher trockene, kiesige, vielleicht sogar steinige Standorte wählt. Ideal ist es, wenn man in das größere Pflanzloch Steine, Splitt und Tonscherben füllt.

Kies und Algen

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Kies und Algenkalk sind wichtig

Algenkalk kann man beim Pflanzen untermischen, dann jährlich ein wenig nachstreuen und oberflächlich einarbeiten. Bei neugekauften Pflanzen im Frühjahr soll man den Wurzelballen beim Setzen aufreißen. Wer im Mai pflanzt, sollte das aber nicht machen, denn die Pflanze ist voll im Wachstum und würde die Blüten rasch hängen lassen.

Mulch ja – aber keine Rinde

Lavendel mag keine sauren Böden. Daher gedeiht er am besten, wenn man ihn gar nicht oder mit mineralischen Stoffen, wie zum Beispiel Kalksplitt, mulcht. In die Erde können Eierschalen eingearbeitet werden. Im Frühjahr versorgt man ihn dann mit Gartenkalk („Vitalkalk“).

Keine Staunässe

Die Erde sollte immer nur leicht feucht gehalten werden und darf durchaus auch einmal komplett austrocknen. Kurzzeitig richtet aber auch stark erhöhte Feuchtigkeit keinen Schaden an.

Winterstaunässe ist für den Lavendel aber tödlich. Mit dem Düngen kann man bei dieser Pflanze zurückhaltend sein.

Nicht jeder Lavendel ist gut

Es sind unzählige Lavendelarten bekannt, von denen in Mitteleuropa wegen seiner Frostresistenz aber nur Lavendula angustifolia verbreitet ist. Andere Arten wie z. B. Lavendula latifolia oder Lavendula stoechas sind nur in wärmeren Gebieten zu finden.

„Hidcote Blue“ gilt als die robusteste Sorte, hat das dunkelste Blau und wächst sehr kompakt. Aber man sollte beim Kauf aufpassen und nur Pflanzen kaufen, die durch Stecklinge vermehrt wurden.

Lavendel

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Lavendel sieht nicht nur schön aus, Bienen und Schmetterlingen lieben den Duft

Gleich nach der Blüte schneiden

Lavendel sollte man nach der Blüte stark zurückschneiden und zwar so weit, dass noch ein paar grüne Blätter vorhanden sind. Momentan schaut das Minigehölz zwar mitgenommen aus, treibt aber rasch aus und bildet einen dichten, buschigen Wuchs.

Lavendel selbst vermehren

Am einfachsten geht das über Stecklinge, die außerordentlich gut wurzeln: Einfach einen halbverholzten Zweig abschneiden, die untersten Blätter und eventuell Blüten entfernen und in die Erde stecken. Nach wenigen Wochen gibt es bereits Wurzeln und im kommenden Jahr ist daraus schon wieder eine stattliche neue Pflanze geworden.

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Lavendel für Auge und Nase

Dem Traum von den blühenden lila Blüten, dem intensiven Duft und den hunderten summenden Bienen steht nichts im Wege.

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