Berühmte Autoren im Literaturhaus Henndorf

In dieser Woche sind wir in Henndorf am Wallersee (Flachgau) zu Gast. Die Gemeinde hat das Literaturhaus mitten im Ort für unsere Serie als schönen Platz nominiert. In dem liebevoll renovierten Haus sind die Henndorfer Literaturfreunde daheim.

1881 wurde der Dichter Johannes Freumbichler hier geboren, der Großvater des weltberühmten Thomas Bernhard. Und es gibt noch mehr literarische Größen, die mit Henndorf direkt in Verbindung stehen. Im Gasthof Bräu an der Hauptstraße sind viele Stars ein- und ausgegangen: Ödön von Horvath zum Beispiel, der hier in Henndorf seinen Roman „Jugend ohne Gott“ fertiggeschrieben hat.

Literaturhaus Henndorf Wiesmühl

salzburger-seenland.at

Literaturhaus Henndorf

Zuckmayers Bierkrüge zu bestaunen

Die Gaststube sieht noch so aus wie damals, sagt Bürgermeister Rupert Eder: „Sie haben hier bei uns ihre Werke teils neu geschrieben, teils vollendet, wie wir wissen. Sie haben auch ihre Freizeit genossen, nicht nur in der Gaststube, auch in der Umgebung von Henndorf. Im Gasthof Bräu wurde natürlich auch entsprechend feuchtfröhlich gefeiert.“

Henndorf Gasthof Bräu Literatur

ORF

Treffen der Henndorfer Literarturfreunde, zu denen auch der Bürgermeister (rechts) gehört - hier im Gasthof Bräu, unweit des Literaturhauses

Man kann sich hier auch Bierkrüge ansehen, die Henndorfer Bürger dem Schriftsteller Carl Zuckmayer geschenkt, der als besonders gastfreundlich galt. Der Henndorfer Literaturspaziergang führt an seinem Wohnhaus vorbei - der Wiesmühl, erzählt Franz Hasenrader vom Verein Literaturhaus: „Zuckmayer hat von 1926 bis 1938 in Henndorf gelebt, anfangs nur im Sommer. Ab 1933 nach der Machtübernahme der Nazis in Deutschland konnte er als Gegner Hitlers nicht zurück ins so genannte Reich und hat dann permanent hier gelebt.“

Starke Gegnerschaften zu Hitler

Carl Zuckmayer war es auch, der Johannes Freumbichler dabei unterstützte, seinen Roman Philomena Ellenhub zu veröffentlichen. Freumbichler hat seinen Enkel Thomas Bernhard stark geprägt. Auch dessen Werk wird in Henndorf gewürdigt, erzählt Hasenrader: „Bernhard schreibt in seinen Werken mehrmals, dass Freumbichler eine sehr wichtige Bezugsperson für ihn war. Er hat ihn geliebt, wenn man das bei Thomas Bernhard so sagen kann.“

Im Geburtshaus von Bernhards Großvaters können auch Kinder erste Kontakte mit der Literatur und ihrer Geschichte knüpfen. In der Stube werden in diesen Tagen und Wochen viele Weihnachtskarten geschrieben, und ein eigenes Gedicht darf auf der Karte auch nicht fehlen, freuen sich die Kinder. So hat auch schon die nächste Generation im Henndorfer Literaturhaus eine geistige und physische Heimat gefunden.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Bernhard, Zuckmayer und andere Promis

ORF-Redakteurin Viola Wörter hat sich das Henndorfer Literaturhaus mit Genuss angesehen.

Link: