Otto Schenk zu Gast beim Erzbischof

Am Dienstag war Schauspiellegende Otto Schenk bei Erzbischof Franz Lackner zu Gast. Der Bischof und der Schauspieler sprachen über das gute Predigen, ob Jesus gelacht hat und erzählten die besten Witze aus ihrem Repertoire.

Ausgangspunkt für das launige Gespräch im Bischofshaus am Kapitelplatz in der Stadt Salzburg war die ideale Predigt: Kirchenmann Lackner wollte vom alten Bühnenprofi Otto Schenk wissen, wie man die Aufmerksamkeit der Gläubigen in der Kirche bekommt. Der Rat des Kabarett-Erfahrenen: „Erzählen Sie einfach von etwas, das überhaupt nicht mit der Predigt zu tun hat - zum Beispiel von Zwetschkenknödeln. Dann passen die Leute auf. Dann müssen sie nur noch von den Zwetschkenknödeln zu Gott kommen.“

Dieser Vergleich war der Auftakt von eineinhalb Stunden Gespräch zwischen Ernsthaftem und Lustigem. Und schließlich waren sich die beiden Diskutanten auch einig, dass Jesus sicher gelacht hat, auch wenn davon nichts in den Evangelien steht. „Schließlich hat Jesus 30 Jahre ganz normal unter den Menschen in Nazareth gewohnt - wenn er da nie gelacht hätte, wäre das sicher aufgefallen“, sagte Lackner. Und gelacht wurde viel - von Otto Schenk, von Franz Lackner und vom Publikum.

Otto Schenk

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Otto Schenk war zu dem einstündigen Gespräch bei Erzbischof Franz Lackner

Lange, vielfältige Karriere

Otto Schenk, 1930 in Wien geboren, begann seine Karriere nach der Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar am Theater an der Josefstadt. Ab 1953 führte er bei verschiedenen Aufführungen an Wiener Theatern Regie. 1957 inszenierte er seine erste Oper – Mozarts „Zauberflöte“ am Salzburger Landestheater. Schenk spielte und inszenierte an den bedeutendsten Schauspiel – und Opernhäusern der Welt, darunter das Wiener Burgtheater, die Münchner Kammerspielen, die Wiener Staatsoper, die New Yorker Metropolitan Opera, die Mailänder Scala und das Royal Opera House in Covent Garden in London. Auch als Kabarettist begeisterte er sein Publikum – beispielsweise im Kabarett Simpl oder mit seinen Leseabenden unter dem Motto „Sachen zum Lachen“.

Die Reihe „Beim Erzbischof zu Gast“ ist bereits ein gut erprobtes Format: Nach Besuchen von ORF-Korrespondentin Mathilde Schwabeneder im Frühjahr 2015 und dem ehemaligen EU-Kommissar Franz Fischler im Oktober fand der Gesprächsabend nun zum dritten Mal statt. Die rund 100 Zuschauer im Saal hatten die Möglichkeit, sich einzubringen und Fragen zu stellen. Der Ton wurde im Saal auch per Induktionsschleife zur Verfügung gestellt, um auch Menschen mit Hörbeeinträchtigung ein gutes Hörerlebnis zu bieten.

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