Lawine beim Dorfzentrum von Krispl

In Krispl (Tennengau) ist Mittwochfrüh eine riesige Gleitschneelawine auf eine Gemeindestraße oberhalb des Dorfzentrums abgegangen. Zwei Bauernhöfe sind nicht mehr erreichbar. Ein Stadl wurde zerstört, ein Spezialfahrzeug für die Heuernte beschädigt.

Die Zufahrtsstraße zu den Bergbauernhöfen beim Krispler Ortsteil Mitteranger wurde sechs bis sieben Meter hoch von den Schneemassen verschüttet, sagt Manfred Ziller, Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr.

Die Gleitschneelawine hat einen ehemaligen Heustadl zerstört. In dem war über den Winter ein Spezialfahrzeug für die Heuernte abgestellt. Der Bau „fuhr“ mit den Schneemassen mehr als 40 Meter den Hang hinunter. Das „Muli“ wurde gegen 16.00 Uhr von Einheimischen und einem Baggerfahrer mit schwerem Gerät aus der ruinierten Holzhütte befreit. Die verschüttete Straße liegt oberhalb des Dorfzentrums der Gemeinde Krispl (Tennengau). Verletzt wurde niemand.

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Suche nach Verschütteten am Vormittag

19 Feuerwehrleute aus Krispl überprüften schon Mittwochfrüh, ob jemand verschüttet worden sein könnte. Die Räumung der Zufahrtsstraße zu den Bauernhöfen mit einem großen Bagger läuft seit Mittwochnachmittag. Sie dürfte laut Einsatzkräften mindestens bis Donnerstagabend dauern.

Gespräch mit Manfred Ziller, stellvertretender Chef der Feuerwehr Krispl. Er warnt Skitourengeher ...

„Sind knapp dem Tod entgangen“

Der Hof des Bergbauern Josef Weißenbacher ist nun - wie der seines Nachbarn - von der Außenwelt abgeschnitten. Sie seien Mittwochmorgen bei der Fahrt ins Tal nur knapp dem Tod entgangen, so der Landwirt. Die Schneemassen gingen fast genau zum Zeitpunkt der morgendlichen Milchlieferung ab. Die beiden Bauern hoffen, dass nun im Sommer eine Schutzmauer gebaut wird. Es sei nicht das erste Mal, dass hier eine Lawine alles blockiere: „Und sie hat uns dieses Mal nur um eine halbe Stunde verfehlt.“

Dringender Appell an Tourengeher

Einsatzleiter Manfred Ziller von der Feuerwehr Krispl erzählt, dass er Dienstagnachmittag noch einen späten Skitourengeher gewarnt habe. Der habe aber alles in den Wind geschlagen - trotz der schon sichtbaren Anrisskante auf dem Steilhang: „Er ging einfach weiter und genau da hinauf, wo es heute passiert ist. Ich bin selbst viel auf Tourenski unterwegs. Darum mein Appell: Bitte passt auf in den nächsten Tagen und Wochen, besonders wenn es weiter warm und nass ist. Meidet das Steilgelände“, so Ziller.

Bergbauer Josef Weißenbacher erzählt im Interview, warum seine morgendliche Fahrt ins Tal böse hätte ausgehen können ...

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