Psychosoziales Zentrum: 2.000 Patienten betreut

Mehr als 2.000 Patienten hat das Psychosoziale Versorgungszentrum für Kinder im Salzburger Stadtteil Lehen im ersten Jahr seines Bestehens betreut. Erstmals in Österreich gibt es dort auch Gruppentherapien für junge Patienten.

Fachleute schätzen, dass jedes dritte Kind zumindest einmal an einer psychischen Krankheit leidet. Bunt und auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen ausgerichtet - so präsentiert sich das Psyochosoziale Versorgungszentrum des Landes Salzburg. Dort werden Patienten im Alter von drei bis 18 Jahren behandelt. Sie werden von Ärzten, Schulpsychologen oder dem Jugendamt geschickt. Die Ambulanz steht jedoch für alle offen, betont Karin Erlach, Psychologin im Versorgungszentrum.

Kind im psychosozialen Zentrum Salzburg

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Im psychosozialen Zentrum werden Kinder betreut

„Die häufigsten Gründe für eine Betreuung bei uns sind Ängste, Konzentrationsprobleme, Niedergeschlagenheit und aggresive Verhaltensweisen. Bei uns erhalten die Patienten eine fachärztliche Abklärung und eine klinisch-psychologische Diagnostik. Und wenn die Diagnose feststeht, erhalten die Patienten gruppenpsychotherapeutische Angebote“, sagt Erlach.

Österreichweit einzigartige Gruppentherapien

Heuer sind rund 300 klinisch-psychologische Untersuchungen durchgeführt worden. Durch sie können Ärzte und Psycholgen Diagnosen stellen und die passenden Therapie wählen. Gute Erfolge werden mit Gruppentherapien erzielt- bei Kindern ist sie um 70 Prozent wirksamer als Einzeltherapie.

KInd im psychosozialen Zentrum Salzburg

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Die Gruppentherapien sind österreichweit noch einzigartig. Jeweils acht bis zwölf Kinder oder Jugendliche besuchen über vier Monate einmal wöchtenlich ihre Gruppe, erläutert Psychologin Nadia Jöchler. „Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen kommen in der Gruppe besonders stark zum Vorschein. Bei der Einzeltherapie ist das meist nicht möglich. Deshalb ist es umso wichtiger, Kinder und Jugendliche in einer Gruppensituation zu beobachten. Sie verbringen ja auch im Alltag viel Zeit mit Gleichaltrigen.“

Kinder können neue Verhaltensweisen ausprobieren

„In der Gruppe können Kinder neue Verhaltensweisen in einem geschützten Rahmen ausprobieren. Dabei bekommen sie Feedback von Gleichaltrigen, das für sie besonders wertvoll ist. Und sie erwerben dabei neue Fertigkeiten, die sie dann auch in ihrem Alltag anwenden können, betont Jöchler.“

Jugendliche im psychosozialen Zentrum Salzburg

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Auch Jugendliche, die Hilfe brauchen, werden betreut

Mehr als die Hälfte der Patienten sind Jugendliche, 60 Prozent sind männlich, ergänzt die ärztliche Leiterin des psychosozialen Zentrums, Kanita Dervic. „Wir hatten im ersten Jahr rund 2.200 Patienten. Es herrscht ein großer Bedarf und - was uns besonders freut - bei unseren Patienten und ihren Familien auch eine große Zufriedenheit mit der Behandlung. Wir hatten den Auftrag, die Versorgungslücken zu schließen und dass ist unserer Meinung nach durch vernetzte Kooperation mit anderen Partnern im kinder- und jugendpsychiatrischen Bereich auch gelungen“, sagt Dervic.

30 Prozent aller Kinder einmal psychisch krank

Fachleute schätzen, dass bis zu 30 Prozent aller Kinder und Jugendlichen zumindest einmal an einer psychischen Krankheit leiden. Damit würden alleine im Bundesland Salzburg mehr als 5.000 Kinder Behandlung benötigen.

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Psychosoziales Zentrum: 2.000 Patienten betreut

Mehr als 2.000 Patienten hat das Psychosoziale Versorgungszentrum für Kinder im Salzburger Stadtteil Lehen im ersten Jahr seines Bestehens betreut. Auch Jugendlichen wird geholfen.

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