Gewalt gegen Kinder: Über 2.000 Verdachtsfälle

Über 2.000 Mal hat die Kinder- und Jugendhilfe vergangenes Jahr eine sogenannte Gefährdungsabklärung vorgenommen. Insgesamt ist die Anzahl an Fällen um 20 Prozent gestiegen. Dies habe vor allem mit einer erhöhten Sensibilität zu tun.

Die Kinder- und Jugendhilfe berät Eltern und Familien bei Problemen und Erziehungsfragen und kann bei Gefährdung für das Kind auch eine Fremdbetreuung außerhalb der Familie veranlassen. Über 2.000 Mal hat die Einrichtung im vergangenen Jahr auch eine Gefährdungsabklärung vorgenommen. Dabei geht es um seelische oder körperliche Gewalt gegen Kinder, um Fälle von Misshandlungen, Missbrauch oder Vernachlässigungen. Die Sozialarbeiter der Kinder und Jugendhilfe gehen dabei jedem Verdachtsfall nach, etwa wenn Lehrer, Nachbarn, oder Ärzte Verdacht schöpfen oder sich Eltern selbst an die Kinder- und Jugendhilfe wenden.

Fast 20 Prozent mehr Verdachtsfälle

Im Vergelich zum Jahr davor hat es 2017 um fast ein Fünftel mehr Gefährdungsabklärungen gegeben als noch 2016. Der Leiter der Kinder- und Jugendhilfe Roland Ellmer wertet das aber als positive Entwicklung: „Weil sich darin auch eine gesteigerte Sensibilität der Gesellschaft zeigt. Man ist heute nicht mehr gewillt zuzusehen wenn Kinder leiden, sondern macht eine Meldung an die Kinder- und Jugendhilfe.“ Als Indiz dafür, dass sich die Situation in den Familien verschlimmere, will Ellmer die Steigerung dagegen nicht verstanden wissen.

In der Weihnachtszeit können sich Schwierigkeiten zuhause häufen, vor allem bei getrennt lebenden Eltern kommt es hier immer wieder zu Konflikten um die Besuchsregelung. Die Kinder- und Jugendhilfe rät zu frühzeitigen Vereinbarungen.

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