Nach Mord: Psychologische Hilfe für Bevölkerung

Im Mitterpinzgau ist die Bevölkerung nach dem Mord an einer 20-Jährigen beunruhigt. Die Stadt Zell am See bietet psychologische Hilfe an. Ermittler suchen weiter den Mörder der Einheimischen. Es gibt eine Täterbeschreibung.

In Zell am See gibt es weiter keinen konkreten Tatverdacht. Die Polizei ermittelt auf verschiedenen Ebenen in - wie es heißt - alle Richtungen. Die Stadtgemeinde schrieb einen zweiseitigen Brief an die besorgten Bürger, Eltern und Erziehungsberechtigte. Darin wird der Einsatz von Psychologen und Kriseninterventionsteams angeboten.

Bei so einem tragischen Fall müsse man reagieren, sagt Bürgermeister Peter Padourek (ÖVP): „Für all jene, die ein Bedürfnis haben darüber zu sprechen, bieten wir Hilfe an - um eine so traurige Tat bestmöglich zu verarbeiten.“

Zell am See bietet psychologische Hilfe an

ORF/Peter Obermüller

Brief der Stadtgemeinde an die betroffene Bevölkerung

Zeugin schildert Momente nach den Schüssen

Immer wieder melden sich Bewohner bei der Stadtgemeinde, auch in Jugendzentren wird es - wenn gewünscht - Hilfe geben - auch für Menschen, die in der Nähe des Tatortes wohnen. Maria Brennsteiner wollte als Nachbarin der sterbenden 20-Jährigen Irene P. helfen: „Ich war sehr unter Schock. Ein lauter Knall war zu hören und laute Schreie.“ Darum sei sie in das Treppenhaus gelaufen, dort habe sie die 20-Jährige noch lebend vorgefunden: „Wir haben uns gedacht, dass etwas Schlimmes passiert ist, aber nicht, dass sie verstirbt,“ schildert die Nachbarin des Mordopfers.

Psychologische Betreuung wird auch in Kindergärten und Schulen angeboten. Eltern und Alleinerzieher werden auf mögliche Verhaltensweisen und Reaktionen von Kindern und Jugendlichen aufmerksam gemacht, über Maßnahmen und Kontakte informiert. Auch die Polizei beruhigt Bürger. Man gehe weiterhin von einem Einzeltäter aus, sagt Sprecherin Verena Rainer.

Spekulationen über Tathintergrund

Zu den Spekulationen über ein mögliches Tatmotiv berichten mehrere Medien, dass die junge Frau wegen des Verdachtes des Drogenhandels in U-Haft gesessen sei. Die 20-Jährige soll in einer kriminellen Vereinigung mehr als fünf Kilogramm Marihuana verkauft haben. Die Staatsanwaltschaft bestätigte bisher ein solches Ermittlungsverfahren nicht - mehr dazu in: 20-Jährige erschossen: Täterbeschreibung (salzburg.ORF.at; 21.10.2018)

Peter Obermüller, salzburg.ORF.at

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TV-Bericht aus „Salzburg heute"
In der Pinzgauer Bevölkerung ist nach dem Mord an einer 20-Jährigen die Verunsicherung groß.