Arm selbst abgeschnitten: Patientin erzählt

Nur sechs Tage nachdem sie sich den Arm mit einer Motorsäge abgeschnitten hatte, kann eine Oberösterreicherin den Arm wieder heben, die Finger spüren – dank der Meisterleistung von Salzburger Ärzten. Dem ORF erzählte die 56-Jährige, wie es ihr geht.

Die Ärzte im renommierten Salzburger Unfallkrankenhaus (UKH) sprechen von einem idealen Heilungsverlauf. Die Frau aus Buchkirchen im Hausruckviertel bezeichnet sich selbst als Kämpferin. Sie wurde mit dem Rettungshubschrauber ins UKH geflogen, weil dessen Fachleute bundesweit bei solchen Verletzungen als besondere Spezialisten gelten.

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Und im Salzburger Spital heißt es, auch die Oberösterreicherin sei eine besondere Patientin. Schon sechs Tage nach ihrem lebensbedrohlichen Unfall kann Anna Maria Eckmair den angenähten Arm schon wieder heben. Nun wird an der Streckung und an der Bewegung der Finger gearbeitet.

An ihren Unfall am vergangenen Wochenende kann sich die Frau noch genau erinnern: „Ich schneide so Holz mit der Motorsäge. Und es hat sich gespießt, ich bin abgerutscht. Und auf einmal ist es ganz leicht gegangen. Und dann schau ich auf den Boden. Da liegt mein Arm. Mein Gott, war das grausig. Wie in einem Krimi.“

Ersthelferin: „Annie braucht ihren zweiten Arm“

Der Unfall geschah im eigenen Garten. Zwei Nachbarinnen hörten die Hilfeschreie der Verunglückten: „Die Stefanie traute sich auch fast nicht, diesen Arm anzugreifen. Aber sie hat sich gedacht, die Anni braucht wieder einen zweiten Arm. Sie gräbt so gerne im Garten. Und sie ist gelaufen, so schnell es ging.“

Die beiden Frauen handelten genau richtig. Sie stoppten den intensiven Blutfluss, der wenige Minuten später unweigerlich zum Tod geführt hätte. Dann packten sie den abgetrennten Arm in einen Plastiksack und kühlten ihn, ehe ihn das Hubschrauberteam ins Krankenhaus mitnahm.

„Arm glatt abgeschnitten, gutes Amputat“

Ideale Bedingungen für die folgenden Operationen, sagte Oberarzt Lois Schwaiger im Salzburger UKH: „Das Amputat war, wie wir sagen, von einer guten Qualität und sonst unverletzt. Der Daumen hatte eine kleine Verletzung. Der Arm war einigermaßen glatt abgeschnitten, sofern das mit einer Motorsäge möglich ist.“

Dem zehnköpfigen Ärzte- und Schwesternteam gelang es, den abgetrennten Arm zu replantieren. Das Projekt dauerte sieben Stunden, sehr viele Blutgefäße und Nervenbahnen mussten zusammengenäht werden, teils unter dem Mikroskop. Eine große Herausforderung bei Körperteilen dieser Größe, sagte Schwaiger: „Wir danken dem Professor Wechselberger von der Plastischen Chirurgie bei den Barmherzigen Brüdern. Der hat uns da unterstützt und dazu beigetragen, dass das so schnell gegangen ist. Bis dato sieht es aus, als würde das ein ganz gutes Ergebnis.“

In ein paar Monaten wieder verheilt

Eckmair freut sich schon auf ihre Tiere zu Hause. Diese würden ihr bei der Heilung helfen, ist die 56-Jährige überzeugt: „Ich spüre schon etwas im Arm, und ich versuche schon immer im Geist, meine Katzen zu streicheln.“

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Die Patientin erzählt ihre Geschichte

TV-Bericht aus „Salzburg heute“ über die berührende Geschichte der verunglückten Oberösterreicherin.

Wenn Heilung und Maßnahmen der Rehabilitation weiter so gut laufen, dann sollte die Frau laut Ärzten in einigen Monaten ihren Arm wieder normal benutzen können.