Justiz ermittelt: Tod durch kaputten Aufpralldämpfer?

Die Justiz ermittelt nun nach einem tödlichen Unfall auf der Tauernautobahn. Hat ein defekter Aufpralldämpfer bei Anif (Flachgau) den Tod eines Lenkers mit verursacht? Das fragen sich Ermittler. Der Dämpfer wurde noch immer nicht erneuert.

Es geht um einen tödlichen Unfall, der Ende Februar bei der Ausfahrt Anif bzw. Salzburg-Süd in Fahrtrichtung Wien geschah. Der dabei zum zweiten Mal gerammte Dämpfer war schon bei einem anderen Unfall Anfang Jänner beschädigt worden. Und die Autobahngesellschaft ASFINAG hat ihn bis heute - also zwei Monate lang - nicht reparieren lassen.

Bildergalerie:

Autobahnpolizei informierte Justiz

Die Leiche des zuletzt dort verunglückten Autofahrers war bereits zur Bestattung freigegeben. Nun rückt ein Detail immer mehr in den Mittelpunkt der Unfallanalyse, sagt Werner Baier, Chef der Autobahnpolizei in Anif: „Bei diesem Unfall hat sich herausgestellt, dass der deutsche Unfalllenker auf einen schon beschädigten Aufpralldämpfer aufgefahren ist. Das haben wir als Faktum der Staatsanwaltschaft mitzuteilen. Die Frage ist, ob die tödlichen Verletzungen vermeidbar waren, wenn der Aufpralldämpfer intakt gewesen wäre.“

Nach einem Unfall am 7. Jänner war der Aufpralldämpfer schon schwer beschädigt. Er hatte laut Experten kaum noch Wirkung. Autobahnerhalter ASFINAG habe ihn sieben Wochen lang nicht erneuert. Dann kam es am 24. Februar zu dem tödlichen Unfall im Urlauberrückreiseverkehr.

Die Zusammenhänge interessieren nun die Salzburger Justiz, wie Staatsanwältin Barbara Fischer bestätigt: „Es wurde ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannte Täter eingeleitet. Ein Sachverständiger wird nun klären, ob der beschädigte Aufpralldämpfer mit ursächlich für das Unfallgeschehen war.“

ASFINAG: „Unglückliche Umstände“

Autobahnerhalter ASFINAG setzt üblicherweise 14 Tage für die Erneuerung solcher Einrichtungen an. Bei der Ausfahrt Anif habe es wegen der umständlichen Formalitäten ungewöhnlich lange gedauert, sagt dazu Autobahnmeister Gregor Jardin als Sprecher der ASFINAG: „Wir sind selbst dahinter, dass wir das lückenlos aufklären können. Es sind hier leider unglückliche Umstände zusammengekommen: Protokolle einholen, Bestellung eines Sachverständigen durch die Versicherung, Angebotseinholung, Schadensbegutachtung etc. etc. Das dauert leider teilweise zu lange.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Ermittlungen nach Unfall

Die Justiz ermittelt nach einem tödlichen Unfall auf der Tauernautobahn.

Noch diese Woche soll der Aufpralldämpfer aber endgültig repariert sein, versichert der Autobahnmeister.

Links: