Doppelt so viele Privatkonkurse

Im Jänner hat es besonders viele Privatkonkurse gegeben. Die Zahl habe sich fast verdoppelt, teilt der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mit. Vor allem verschuldete Ex-Unternehmer dürften vom kürzlich geänderten Insolvenzrecht profitieren.

79 Prozent mehr Privatpleiten hat der AKV seit Jahresbeginn 2018 im Vergleichszeitraum zu 2017 registriert. Auch die Höhe der Schulden sei im Durchschnitt dramatisch gestiegen. Nun würden sie rund 300.000 Euro pro Privatperson betragen. Im langjährigen Durchschnitt Jahre war es bisher nur die Hälfte.

„Vorgeschriebene Zehn-Prozent-Quote abgeschafft“

34 Fälle hat es allein in Stadt und Land Salzburg heuer schon gegeben. Viele dieser Schuldner hätten mit ihrem Privatkonkurs extra noch zugewartet, sagt Franz Blantz vom AKV: „Die Novelle im Privatkonkurs-Recht hat die die zehnprozentige Mindestquote im Abschöpfungsverfahren beseitigt. Das hat dazu geführt, dass im Jänner besonders viele Ex-Unternehmen mit hohen Verbindlichkeiten einen Privatkonkurs angestrebt haben.“

Nur noch fünf Jahre in der Pflicht statt sieben

Das im vergangenen November geänderte Insolvenzrecht sieht außerdem statt einer siebenjährigen nur noch eine fünfjährige Entschuldungsfrist vor. Der Alpenländische Kreditorenverband rechnet damit, dass noch bis Jahresmitte die Zahl der Privatkonkurse hoch bleiben wird. Dann aber könne sich die Zahl wieder auf den langjährigen Durchschnitt einpendeln.