Straße: Zwei Drittel der Fußgänger „unsichtbar“
Gerade in der dunklen Jahreszeit sind Fußgänger in dunkler Kleidung für Autofahrer erst sehr spät erkennbar. Auch Radfahrer sind oft nur sehr schlecht sichtbar. Aus diesem Grund appellieren Verkehrsclubs und Polizei dazu, im Herbst und Winter hellere Kleidung zu tragen. Denn zwei Drittel aller tödlichen Verkehrsunfälle mit Fußgängern oder Radfahrern passieren in den dunklen Monaten zwischen Oktober und März.
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Kaum jemand trägt Reflektoren
Auch Reflektoren auf dem Gewand sind ein probates Mittel, um Radfahrer und Fußgänger sichtbarer zu machen. Dabei ist es egal, ob die reflektierenden Streifen auf Helm, Jacke, Hose oder Haube angebracht sind: „Mit Reflektoren hat man einen riesigen Sicherheitsvorteil“, sagt Aloisia Gurtner vom ÖAMTC Salzburg. „Man unterschätzt das wirklich als Fußgänger oder Radfahrer. Ein Autofahrer kann einen Fußgänger, der dunkel gekleidet ist, erst aus maximal 25 Metern Entfernung erkennen. Aber wenn man Reflektoren an der Kleidung hat, erkenne ich den Fußgänger aus gut 130 Metern. Da habe ich als Autofahrer auch noch die Möglichkeit, rechtzeitig anzuhalten.“
Doch nur fünf Prozent aller Fußgänger tragen Reflektoren auf der Kleidung, ergab eine Befragung des ÖAMTC ergeben. Bei dieser wurde auch untersucht, welche Verkehrsteilnehmer ein besonderes hohes Risiko haben: „Ganz schlecht sieht es bei den Senioren aus. Die sind traditionell eher dunkel gekleidet und sind oft zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs - und deshalb besonders gefährdet. Und wenn man sich die Unfallzahlen anschaut, hatten wir im Vorjahr in Salzburg vier Todesfälle von Fußgängern in Straßenverkehr. Alle waren ältere Personen und alle sind in der Nacht verunglückt.“
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Brenzligen Situationen aus dem Weg gehen
Während bei Kindern reflektierende Anhänger gut ankommen, bleiben Jugendliche lieber dunkel gekleidet. Sie lehnen Reflektoren meist ab. Hauptgrund laut ÖAMTC-Umfrage: Die reflektierenden Kleidungsstücke seien unmodisch und „uncool“. Anders sehen das allerdings jene, die selbst schon einmal in einer brenzligen Situation waren - so wie Simon Mikic aus Salzburg. Er hätte am Zebrastreifen mit dem Fahrrad beinahe schon einmal einen Fußgänger angefahren: „Der ist losgegangen und ich habe ihn einfach nicht gesehen.“
Und zu gefährlichen Situationen kommt es gerade im Herbst immer wieder: „Gerade zu diesen Jahreszeiten ist es wichtig, dass man als Fußgänger außerhalb des Ortsgebiets auf der linken Straßenseite unterwegs ist, wenn kein Gehsteig vorhanden ist“, sagt Friedrich Schmidhuber, Leiter der Salzburger Verkehrspolizei. „Dann wird man früher erkannt und man sieht als Fußgänger auch, ob mich der Autolenker erkannt hat oder ob er direkt auf mich zufährt." Denn dann helfe nur noch ein Sprung auf die Seite, so Schmidhuber.“
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Beleuchtung auf für Vierbeiner gut
Und nicht nur für die Menschen gibt es allerhand Möglichkeiten, sichtbar zu sein. Auch der vierbeinige Freund muss gesehen werden: „Der Hund läuft meist ein paar Meter voraus oder hinten - und der braucht auch irgendeine Beleuchtung. Sehen und gesehen werden ist wichtig“, sagt Hundebesitzer Herbert Quatember.
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Fußgänger oft kaum zu sehen
Gerade in der dunklen Jahreszeit ist die große Mehrheit der Fußgänger kaum für Autofahrer zu sehen - wegen der dunklen Kleidung.