Wilde Emotionen bei Festspielen 2018

206 Aufführungen an 18 Spielstätten - das sind Eckdaten der Salzburger Festspiele 2018, des zweiten Sommers mit Intendant Markus Hinterhäuser. Mittwoch wurde das Programm präsentiert. Schwerpunkte: Passion, Leidenschaft, Raserei.

Die großen Themen für den Sommer 2018 mit 42 Spieltagen sind sehr emotional. Sie beschäftigen sich nicht immer nur mit konstruktiven Gefühlen, sondern offenbaren auch menschliche Abgründe. Es sind wie immer die Opern, die die Gesamtrichtung vorgeben. Da ist zuerst Salome, die den Kopf des Johannes fordert. Es geht auch um sehr blutige Stücke, in denen möglichst alle Menschen um die Ecke gebracht werden. Und es geht um das Spielen als Leidenschaft, die auch tödlich sein kann.

Salzburger Festspielführung stellt das Programm für den Sommer 2018 vor (v.l.n.r.: Markus Hinterhäuser, Helga Rabl-Stadler, Bettina Hering)

ORF

Intendant Markus Hinterhäuser, Präsidentin Helga Rabl-Stadler und Schauspielchefin Bettina Hering (v. l. n. r.) stellten das Programm für den Sommer 2018 vor

„Salome“ ohne Blut

Romeo Castellucci inszeniert die „Salome“ von Richard Strauss. Es soll, wie bei „Orpheo“ bei den Wiener Festwochen, um einen ganz speziellen Blick gehen, aber kein Tropfen Blut fließen. „Pique Dame“ von Tschaikowsky inszeniert Hans Neuenfels - 17 Jahre nach der „Fledermaus“, die im letzten Mortier-Sommer zu einem Festspielskandal geworden war. Der Regisseur von „Incoronatione di Poppea“ ist Jan Lauwers, den man von der Need-Company kennt.

Spezieller Blick auf Mozarts „Zauberflöte“

Das Festival 2018 beginnt jedoch mit der „Zauberflöte“. Intendant Hinterhäuser hat mit Lydia Steier eine besondere Regisseurin, eine originelle Inszenierung und einen sehr originellen Ansatz für Mozarts Stoff gewählt, der tief in der Freimaurer-Symbolik wurzelt: „Die Perspektive, aus der Lydia Steier die Story erzählen wird, ist die Perspektive der drei Knaben. Sie sind die ganze ‚Zauberflöte‘ hindurch präsent. Die Übersetzung dieser Kindlichkeit in eine andere Sphäre wird Bruno Ganz übernehmen.“

Programm der Salzburger Festspiele 2018

206 Aufführungen in 42 Tage an 18 Spielstätten: Das sind die Salzburger Festspiele 2018 in nüchternen Zahlen.

Das Schauspiel nimmt das Thema der Passion zum Beispiel mit Kleists „Penthesilea“ auf. Frank Castorf inszeniert „Hunger“ von Knut Hamsun. Es gibt „Die Perser“ von Aischylos und „Kommt ein Pferd in die Bar“ von David Grossman. An der Inszenierung des „Jedermann“ mit Tobias Moretti und Stefanie Reinsperger wird das Team rund um Michael Stumringer weiterarbeiten.

Höhepunkte des Konzertlebens

Noch ein paar Details aus dem Konzertprogramm: Teodor Currentzis, einer der Stars des heurigen Festspielsommers, führt mit „MusicAeterna“ alle Beethoven-Sinfonien auf. Beat Furrer und Galina Ustwolskaja sind eigene Zyklen gewidmet. Auch Anna Netrebko wird wieder zu hören sein – gemeinsam mit Yusif Eyvazov singt sie Arien und Duette von Verdi und Umberto Giordano. Die Salzburger Festspiele 2018 dauern von 20. Juli bis 30. August.

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