Neue Kritik an GSWB-Chef

Die Affäre um die Wohnbaugenossenschaft GSWB geht weiter. Einer der Direktoren hat seinem Unternehmen eine Wohnung in Bestlage abgekauft - eher günstig, wie Kritiker sagen. Der Direktor verteidigt den Erwerb.

Die gemeinnützige GSWB, die Stadt und Land Salzburg gehört, steht seit Wochen in der Kritik - weil die Vergabe von Wohnungen vielen als undurchsichtig erscheint. Worum dreht sich der neue Fall?

Die GSWB hat vor zehn Jahren ein Haus mit fünf Wohnungen in bester Lage bauen lassen, in der Salzburger Brunnhausgasse am Mönchsberg. Der Blick über den Krauthügel ist frei. Eine dieser Wohnungen hat sich der Chef selbst gekauft: GSWB-Direktor Christian Wintersteller.

Penthouse beim Krauthügel

Die Wohnung hat 128 Quadratmeter plus Dachterrasse, zwei Balkone und zwei Tiefgaragenplätzen, alles zusammen um rund 550.000 Euro. Im Umfeld der GSWB gibt es dazu deutliche Kritik aus mehreren und voneinander unabhängigen Quellen, die anonym bleiben wollen. Es heißt, der Direktor habe von der eigenen Firma ein günstiges „Filetstück“ bekommen. Die Optik sei schief.

Direktor weist Kritik zurück: „Kein Vorteil“

Direktor Wintersteller wollte dem ORF kein Interview geben. In den „Salzburger Nachrichten“ verteidigt er sich jedoch. Der Preis sei marktüblich gewesen, der Quadratmeterpreis entspreche inflationsbereinigt rund 5.300 Euro. Alles sei rechtens und vom Aufsichtsrat einstimmig genehmigt. Er habe keinen Vorteil gehabt und sagte: „Der Aufsichtsrat hätte das ja nicht genehmigen müssen. Warum soll ich keine Wohnung kaufen dürfen?"
Das Grundstück war laut Wintersteller Teil eines Pakets, das die GSWB dem Land abgekauft habe. Sozialer Wohnbau sei dort wegen der niedrigen Bebauungsdichte nicht möglich gewesen.

Wintersteller und andere Manager der GSWB waren in den vergangenen Wochen schon in der Kritik. Rechnungshof, Aufsichtsrat und Eigentümervertreter von Stadt und Land Salzburg hatten die undurchsichtige Wohnungsvergabe bei der GSWB kritisiert. Die soll nun nachvollziehbarer werden.

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