Beschäftigungsbonus bietet „zu wenig Anreiz“

Beim von der Regierung geplante Beschäftigungsbonus für Einheimische fühlen sich Tourismus und Bauwirtschaft benachteiligt. Der Bonus für Unternehmen sei zu gering oder nicht machbar, damit mehr Arbeitsplätze zu schaffen.

Probleme gebe es beispielsweise bei den Saisonarbeitskräften, sagte der Sprecher der Salzburger Gastronomen Ernst Pühringer. „Der Beschäftigungsbonus greift ja erst ab sechs Monate, die Saisonzeiten in ganz Österreich sind im Winter und Sommer zirka vier Monate. Damit fallen die Saisonkräfte raus“, sagte Pühringer. Außerdem werden in der Stadt viele EU-Ausländer eingestellt. Die dürfe man zwar einstellen, nur förderungswürdig seien sie nicht, kritisierte Pühringer.

Gastronomie kämpft mit Rochaden und Neuübernahmen

ORF

Vor allem in der Gastronomie würden viele EU-Ausländer arbeiten. Sie fallen aber nicht in den Beschäftigungsbonus, kritisieren Touristiker

Nach den Plänen der Regierung soll der Beschäftigungsbonus für neu eingestellte Mitarbeiter gelten. Allerdings nur für jene, die entweder vorher in Österreich arbeitslos gemeldet waren, den Job wechseln, in Österreich ausgebildet worden sind oder eine Rot-Weiß-Rot-Karte besitzen. Die Industrie erhofft sich davon einiges.

Anreiz des Beschäftigungsbonus zu gering

Am Bau werde der Bonus aber nicht viel bringen, hieß es aus dieser Branche. „Unter den Arbeitslosen gibt es viel zu wenig qualifizierte Arbeitskräfte und der Anreiz ist meiner Meinung nach viel zu gering, weil die Stunde in Österreich netto 40 Euro kostet. Ausländische Firmen bieten Stunden zum Teil um die Hälfte an, da ist ein viel zu großer Unterschied und der Anreiz des Beschäftigungsbonus zu gering“ , sagte Josef Rettenwander, stellvertretender Innungsmeister im Baugewerbe.

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Kritik an Beschäftigungsbonus

Beim von der Regierung geplante Beschäftigungsbonus für Einheimische fühlen sich Tourismus und Bauwirtschaft benachteiligt.

AMS-Chef: „Schritt in die richtige Richtung“

Siegfried Steinlechner, Chef des Salzburger Arbeitmarktservice (AMS) sah den Bonus als Schritt in die richtige Richtung. „Wir wünschen uns freilich noch eine flächendeckendere Lohnnebenkostensenkung in Summe, um einen zusätzlichen Beschäftigungseffekt erzielen zu können.“

Die Regierung erhofft sich durch den Beschäftigungsbonus 160.000 neue Arbeitsplätze, zumindest einmal drei Jahre lang - mehr dazu in: Regierung beschließt Beschäftigungsbonus (21.2.2017)