Villazon neuer Mozart-Botschafter

Opernstar Rolando Villazon ist neuer Boschafter für die Salzburger Mozartwoche und die Stiftung Mozarteum. Er setzt sich international dafür ein, Mozart und dessen vielschichtige Musik den Menschen noch näher zu bringen.

Dem weltweit populären Sänger ist zuzutrauen, Mozarts Image sowie das der Salzburger Mozartwoche und der Stiftung Mozarteum weiter zu steigern. Villazon ist ein Mann für diese Aufgaben, wie er wohl besser kaum sein könnte. Aus jedem seiner Sätze spricht die Begeisterung.

„Mit Mozart Bier getrunken, Blödsinn gesagt“

Dem Charme des mexikanisch-französischen Tenors (Jahrgang 1972), der auch österreichische Vorfahren hat, können sich nur wenige entziehen. Villazon bezeichnet Mozart als seinen Freund: „Mozart ist immer mit dir, wenn du traurig oder glücklich bist. Er hat mit mir schon so viel gespielt und jongliert, Blödsinn gesagt und Bier getrunken. Er war auch immer da, wenn ich traurig war, wenn ich betrübt war und mein Himmel mit schweren Wolken verhangen war.“

Opernstar Rolando Villazon am Freitag, 09. Jänner 2015, während einer PK der Volksoper Wien anl. der Premiere von "Viva la Mamma".

APA/Hochmuth

Villazon und seine Stimme auf der Opernbühne

Wiener Zeit, Freimaurer, Opern

Konkrete Pläne kann Villazon noch nicht nennen. Klar ist, dass er verstärkt mit Kindern und Jugendlichen arbeiten wird. Und er will für Mozart und das Salzburger Festival werben, wo immer er auch unterwegs ist. Der Sänger arbeitet auch selbst am Programm für die Mozartwoche 2018 mit. Grundthema soll das Jahr 1782 sein, als sich Mozart in Wien niederließ, sich von den Freimaurer inspirieren ließ, Mitglied einer Loge wurde und sich in Constanze verliebte, seine spätere Frau.

„Entführung“ szenisch geplant

Zeugnisse für diese Liebe will Villazon zu einem musikalischen Abend kombinieren. Noch ein weiteres Detail der Mozartwoche 2018. Sie wird mit einer szenischen Aufführung der „Entführung aus dem Serail“ eröffnet. „Heute brauchen wir Kunst mehr denn je“, sagte Villazon am Donnerstagabend anlässlich der Präsentation des Programms für die Mozartwoche 2018: „Ich werde überall in der Welt Mozart singen und von Mozart sprechen. Es ist für mich eine große Ehre“, freut sich der Sänger. Er wird international als Vermittler, Künstler und Repräsentant der Stiftung Mozarteum tätig sein.

Für ihre erste Saison als Intendantin hat Maren Hofmeister für die Mozartwoche 2018 eine Oper auf das Programm gesetzt: Rene Jacobs wird „Die Entführung aus dem Serail“ dirigieren, die Regie hat Andrea Moses übernommen. Als Generalthema der Mozartwoche 2018 hat Hofmeister „Vergebung und Vergeltung“ gewählt.

Auch Stars als Dirigenten

Dirigenten bei diesem Schwerpunkt sind der Musikdirektor von Glyndebourne Robin Ticciati, der Musikdirektor der Brüsseler Oper Alain Altinoglu und der Intendant des St. Petersburger Mariinskytheaters Valery Gergiev. Letzterer wird mit der „Mozartiana“ von Tschaikowsky an dessen 125. Todestag erinnern. Auch die anderen Konzerte werden Mozarts Musik anderen Komponisten gegenüberstellen: Edward Elgar und Georges Bizet. Neue Perspektiven aufzuzeigen, sei eines der Markenzeichen der Mozartwoche, sagte Hofmeister.

Erstmals beim Festival werden die Sopranistin Marlis Petersen, das Schumann Quartett, das B’Rock Orchestra und die deutsche Sängerin Anna Lucia Richter auftreten. Das neue Format „Porträt“ beschäftigt sich mit dem deutschen Komponisten, Dirigenten und Klarinettisten Jörg Widmann, der bei mehreren Konzerten auftreten wird.