Öffentlicher Druck auf Raucher steigt

Bis 2018 dürfen Raucher in Teilbereichen von Lokalen rauchen, dann ist auch diese Kompromiss-Lösung Geschichte. Der öffentliche Druck auf die Raucher steigt, denn Verbote und Schockbilder setzen zu.

Die Zahlen der Statistik Austria zeigen, dass die Österreicher um ein Fünftel weniger Geld fürs Rauchen ausgeben als noch vor fünf Jahren. Trotzdem ist das Rauchen nach wie vor die Volkssucht Nummer Eins. Jeder vierte Salzburger raucht, vor allem junge Mädchen und Burschen.

„Umverteilung“ zum Selbermachen

Die Zahlen der Statistik Austria, kann der Salzburger Trafikanten-Sprecher Karl Schlager nicht ganz nachvollziehen: „Wir haben die echten Verkaufszahlen und da sind es genau 5,3 Prozent minus. Das ist aber der Zeitraum von 2009 bis 2015. Die Schockbilder, die erst ab Mai gelten, da gibt es noch keine Statistik. Aber die Verkaufszahlen sind stabil.“ Trafikant Peter Bernardi sagte, dass es eine „Umverteilung“ gebe: „In Richtung selber wutzeln, selber stopfen, E-Zigarette. Aber Tabak ist gleichbleibend.“

Rauchen, Zigarette,

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Seit Mai sollen Schockbilder vom Rauchen abhalten

Firmen werden immer mehr „rauchfrei“

Deutlichere Auswirkungen werden allerdings bei den Rauchfrei-Kursen registriert. Sabine Stadler von der Organisation Avos-Gesundheitsprävention erklärte, dass vor allem in den Firmen der Druck, nicht mehr zu rauchen, steige. „Viele Firmen stellen um auf rauchfrei. Es ist auch nicht mehr so akzeptiert, dass die Menschen in den Pausen rauchen oder Rauchpausen machen.“ Stadler glaubte, dass es auch viel Druck aus der persönlichen Umgebung, aus der Familie, von Kindern oder von Freunden gebe.

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Druck auf Raucher steigt

ORF-Redakteurin Romy Seidl hat sich in den Salzburger Trafiken umgesehen.

Mehr Bewusstsein für Rauchen als Suchterkrankung

Auch das Bewusstsein, dass Rauchen zu den Suchterkrankungen zählt, setze sich damit vermehrt durch, sagte Harald Seiss, Direktor der Salzburger Gebietskrankenkasse. „Der öffentliche Druck ist sicher stärker geworden. Man stellt sich mehr die Frage: Muss man wirklich rauchen?“

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Jeder vierte Salzburger greift mehr oder weniger regelmäßig zur Zigarette

Bei Jugendlichen helfe nur der Zigaretten-Preis

Michael Studnicka, Vorstand der Lungenheilkunde in den Salzburger Landeskliniken, meinte, dass die öffentlichen Maßnahmen - wie etwa Rauchverbote in Schulen oder Krankenhäusern - eine ganz klare Wirkung gegen das Rauchen hätten. Die Schockbilder seien ein Teil dieser Informationen. Früher hatte man ein „extrem positives“ Bild des Rauchens - „Rauchen war verknüpft mit jung, attraktiv, mit sportlich“, sagte Studnicka. Jetzt versuche auch die Gesundheitspolitik klar zu machen, dass Rauchen schädlich ist. Bei Jugendlichen sei die einzige Maßnahme, die bislang geholfen hätte, die Zigarettenpreise zu erhöhen. Denn dann würden Jugendliche nicht mit dem Rauchen beginnen.

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Bis Mai 2018 darf auch in kleineren Lokalen und abgetrennten Räumen noch geraucht werden

Ab Mai 2018 Rauchverbot in allen Lokalen

Bis Mai 2018 darf in kleineren Lokalen sowie in abgetrennten Räumen in der Gastronomie noch geraucht werden. Dann ist auch in Österreich - einem der letzten westlichen Länder - in der Öffentlichkeit Schluss damit.

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