Sommerfrische auf der Kallbrunn-Alm

In der Naturparkgemeinde Weißbach bei Lofer (Pinzgau) liegt die Kallbrunnalm. Hier verbringen seit 1385 bayerische Kühe gemeinsam mit ihren österreichischen Artgenossen die Sommermonate.

Bayern ist nur einen Steinwurf entfernt, Reisepässe werden schon längst nicht mehr kontrolliert und die Ohrmarken der Kühe schon gar nicht. Die Kallbrunnalm in Weißbach bei Lofer ist ein Stück gelebte EU. Grenzenlos grasen hier die deutschen Vierbeiner in Österreich. Die Kallbrunnalm bietet aber nicht nur saftiges Gras und Almkräuter für die Kühe, sie bietet Erholung und Ruhe für den, der genau das sucht.

9P9S/Platz 1/2016/Kallbrunnalm mit Kuh

Gemeinde Weißbach bei Lofer/TVV Sbg. Saalachtal

Sommerfrische auf der Kallbrunnalm

Sendungshinweis

„Salzburg heute“, 26.9.2016

Von Weißbach herauf führt eine Straße, das letzte Stück des Weges gilt es dann zu Fuß zu bewältigen oder noch gemütlicher mit dem Almwander-Taxi. Oben angelangt taucht man ein in ein zweieinhalb Quadratkilometer großes Almgebiet, das seit ca. 630 Jahren von 30 Almbauern (16 bayerische und 14 österreichische) bewirtschaftet wird. Sonnenverbranntes Holz, verwitterte Dachschindeln und urige Hausbankerl sind so etwas wie lebendige Zeugen dieser langen Tradition.

9P9S/Platz 1/2016/Kallbrunnalm Hochkranz

Gemeinde Weißbach bei Lofer/TVV Sbg. Saalachtal

Bis heute betreuen österreichische und bayerische Senner und Sennerinnen gemeinsam 350 Stück Vieh, blau-weißes ebenso wie rot-weiß-rotes. Zurück geht das auf die wechselvolle Geschichte der Region. Einst gehörte der bayerische Rupertiwinkel zu Salzburg, Salzburg aber nicht zu Österreich. Als das Erzbistum dann aufging in Österreich ging das Berchtesgadener Land verloren. Geblieben ist der gemeinsame Grundbesitz der bayerischen und österreichischen Bauern, die ihre Kühe hier im Sommer auf die Alm auftreiben. Für Wanderer und Besucher ergibt sich so ein oft unterhaltsames Gemisch und Gewirr an Dialekten.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Die Kallbrunn-Alm bei Weißbach bei Lofer

Einer der drei Salzburger Kandidaten für „9 Plätze, 9 Schätze“ ist heuer die Kallbrunn-Alm oberhalb von Weißbach. Conny Deutsch stellt sie vor.

Für die gute Zusammenarbeit von „drent und herent“ gibt es auch einen essbaren Beweis, den herrlich frischen Almkäse, den die Sennerinnen und Senner direkt hier herstellen. Die Milch wird zur Verarbeitung nicht ins Tal gebracht. So wie sie ist kommt sie in der Genossenschaftskäserei in große Kessel und mit viel Wissen und Erfahrung wird der berühmte Kallbrunner Almkäse hergestellt. Den gibt es in mehreren Sorten: als Almkäse pur oder mit verschiedenen Kräutern, als Seehornkäse, als Hochkranzkäse sowie als würzigen, gereiften Bergkäse.

9P9S/Platz 1/2016/Kallbrunnalm Seehornsee

Gemeinde Weißbach bei Lofer/TVV Sbg. Saalachtal

Der Seehornsee

Die paar Zusatzkalorien dann wieder los zu werden ist auf der Kallbrunnalm ein Leichtes. Sie dient als Ausgangspunkt für einige herrliche Bergwanderungen auf die umliegenden Gipfel. Einer der schönsten und markantesten Berge der Umgebung ist das Seehorn. Der Weg hinauf dauert noch einmal drei Stunden, ist aber für jede Kondition zu schaffen und man wird außerdem mit dem Blick auf den Seehornsee belohnt, der idyllisch eingebettet in der Pinzgauer Bergwelt liegt. Eine weitere Tour führt von der Kallbrunnalm hinauf auf den Kühkranz und den Hochkranz.

9P9S/Platz 1/2016/Kallbrunnalm mit Kuh

Gemeinde Weißbach bei Lofer/TVV Sbg. Saalachtal

Die Kallbrunnalm in Weißbach bei Lofer liegt im Herzen des Naturparkes Weißbach. Die Gemeinde und die ganze Region schützen so die vielen seltenen Pflanzen- und Tierarten, die hier zuhause sind. Die Kallbrunnalm ist aber auch ein Ort der Ruhe und Erholung für ihre Besucher. Ein Ort, an dem nicht zählt woher man kommt, sondern was man ist. Und wenn das große und so vielfältige Europa oft so zerstritten und unversöhnlich ist, dann sollte es vielleicht manchmal auf die kleine Almlandschaft an der salzburg-bayerischen Landesgrenze blicken. Dort lebt und arbeitet man in Ruhe und Eintracht zusammen und das seit Jahrhunderten.

Links: