L wie Lymphdrainage

Die Manuelle Lymphdrainage ist eine Massagetechnik mit speziellen Griffen, durch die das Lymphgewebe erweicht und gestaute Lymphflüssigkeit abtransportiert wird. Das Volumen des Lymphödems wird dadurch verringert.

Sendungshinweis

„Salzburg heute“, 29.5.2015

Ausgeklügeltes Gefäßsystem

Die Lymphgefäße transportieren etwa zehn bis 15 Prozent jener Flüssigkeit, die von den Arterien in die Peripherie gepumpt wird, wieder zurück, da die für den Rücktransport zuständigen Venen nicht alle Substanzen aufnehmen können. Zu ihnen zählen Eiweiße, Fette oder Krankheitskeime. In den Lymphknoten werden diese Stoffe umgearbeitet und dem Organismus zur weiteren Nutzung zur Verfügung gestellt.

Ist nun dieser Rücktransport aus der Peripherie gestört – etwa durch Verletzungen, Operationen oder auch aufgrund einer angeborenen Funktionsstörung – so kommt es zu einem Stau der Lymphe, einem so genannten Lymphödem. Die Betroffenen schildern Spannungs- und Druckgefühle an den betroffenen Körperregionen, selten berichten sie von starken Schmerzen. Da die kompliziert zusammengesetzte Lymphflüssigkeit auch eiweißartige Substanzen enthält, können in den angeschwollenen Bereichen – vornehmlich an Armen und Beinen – Zweiterkrankungen auftreten.

Lymphdrainage mit Masseurin in Bad Vigaun

ORF Bad Vigaun

Entstauung durch Manuelle Lymphdrainage

Bei einer Manuellen Lymphdrainage handelt es sich um eine Massagetechnik mit speziellen Griffen, durch die das Lymphgewebe erweicht und die Lymphflüssigkeit abtransportiert wird. So wird zum Beispiel durch den Pump- oder den Drehgriff das Lymphsystem aktiviert, die Pumpleistung der Lymphgefäße wird verbessert und dadurch das Volumen des Ödems verringert.

Sturm Josef

Wolfgang Bauer

Josef Sturm, Leiter der Therapie in der Privatklinik Bad Vigaun

„Abhängig vom Schweregrad der Erkrankung muss eine Lymphdrainage ein- bis mehrmals pro Woche durchgeführt werden“, so Josef Sturm, Leiter der Therapie in der Privatklinik Bad Vigaun. Lymphdrainagen werden von speziell ausgebildeten Heilmasseuren oder Physiotherapeuten durchgeführt.

Weitere hilfreiche Maßnahmen

Sind die Ödeme sehr ausgeprägt, so müssen neben der entstauenden Lymphdrainage auch Kompressionsstrümpfe bzw. Bandagen regelmäßig zur Anwendung gelangen. Durch den Druck von außen wird der Abtransport der Lymphflüssigkeit ebenfalls begünstigt, der Stau verringert.

Unterstützt werden die physikalischen Entstauungs-Maßnahmen durch ein regelmäßiges Bewegungsprogramm. Auch das wird von Therapeuten für die Betroffenen individuell angepasst. In Frage kommen vor allem Sportarten mit rhythmischen Bewegungen wie Schwimmen oder Radfahren. Da das Lymphödem eine chronische Erkrankung ist, muss das Bewegungsprogramm regelmäßig durchgeführt werden. Sonst besteht die Gefahr, dass sich die Situation der Betroffenen verschlechtert.

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