K wie Krampfadern

Wenn die Venenklappen nicht mehr richtig schließen und sich das Blut staut, können sich Krampfadern bilden. Konservative Methoden sowie Operationen helfen.

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„Salzburg heute“, 22.5.2015

Krampfadern – auch Varizen genannt – kann man häufig an der knotenförmigen Erweiterung und der geschlängelten Form gut erkennen. Häufig bilden sie sich in den oberflächlichen Venen an der Innenseite der Ober- und Unterschenkel. Krampfadern können aber auch in anderen Körperregionen entstehen, zum Beispiel in der Speiseröhre als Folge einer Leberentzündung.

Rund 30 Prozent der Bevölkerung leiden an Krampfadern, Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer.

Ultraschalluntersuchung Beine

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Wie Krampfadern entstehen

In den Venen fließt das Blut von den Organen und aus der Peripherie zum Herzen zurück. Genauer gesagt geschieht dies in den tiefen Venen, die sich in der Muskulatur befinden, sowie in den oberflächlichen Venen direkt unter der Haut und in den Verbindungsvenen, die die oberflächlichen mit den tiefen Venen verbinden.

Damit das Blut gegen die Schwerkraft zum Herzen zurück gepumpt werden kann, wird der venöse Blutfluss durch ein ausgeklügeltes Ventilsystem unterstützt – die Venenklappen. Sie sind offen, wenn das Blut in Richtung Herzen fließt, schließen sich jedoch, wenn es bei geringerem Blutfluss zurückzufließen droht. Wenn nun diese Venenklappen nicht richtig arbeiten, weil etwa die Venen an der Stelle aufgrund einer angeborenen Schwäche des Bindegewebes erweitert sind – dann fließt Blut zurück nach unten. Es kommt zu einem Stau in den Venen, sie dehnen sich aus. In weiterer Folge können sich Krampfadern bilden.

Venensystem-Bild

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Die Risikofaktoren

Neben der erblichen Veranlagung gibt es noch andere Risikofaktoren für das Entstehen von Krampfadern: Bewegungsmangel, zu viel Stehen, auch die Schwangerschaft kann das Auftreten von Varizen begünstigen. Also alles, was die Zirkulation des Blutes erschwert bzw. den Druck auf die Beine erhöht.

Häufig stellen Krampfadern lediglich ein kosmetisches Problem für die Patienten dar. In manchen Fällen kommt es aber auch zu Beschwerden, etwa zu einem Schwere- oder Spannungsgefühl oder zu Schmerzen in den Beinen.

Dr. Helmut Kaindl, Bad Vigaun

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Dr. Helmut Kaindl, Facharzt für Chirurgie an der Privatklinik Bad Vigaun

Wie erfolgt die Diagnose?

Krampfadern werden im Zuge einer klinischen Untersuchung durch einen geschulten Facharzt diagnostiziert. Im fortgeschrittenen Stadium kann auch ein bildgebendes Verfahren wie eine Duplexsonographie herangezogen werden. Mit diesem speziellen Ultraschall kann zum Beispiel der Zustand der Venenklappen geprüft werden.

Bewegung hilft

„Gehen, Laufen, Schwimmen oder Radfahren aktivieren die Muskelpumpe und unterstützen die Blutzirkulation“. So lautet ein einfacher Tipp zur Krampfadertherapie von Helmut Kaindl, Facharzt für Chirurgie an der Privatklinik Bad Vigaun.

Außerdem stehen verschiedene pflanzliche Arzneimittel zur Verfügung – zum Beispiel das altbewährte Rote Weinlaub oder die Rosskastanie. Deren Wirkstoffe sind etwa in speziellen Salben enthalten.

Kompressionstherapie

Das Wirkprinzip der so genannten Kompressionstherapie ist einfach: durch Kompressionsstrümpfe oder spezielle Verbände werden die Venen zusammengedrückt, womit das gestaute Blut schneller abfließen kann. Das Anziehen der sehr engen Strümpfe muss man erlernen. Die Kompressionstherapie bringt zwar eine Erleichterung, aber die Krampfadern nicht zum Verschwinden.

Venen-OP

Wenn die genannten konservativen Methoden nicht helfen, sollte man eine Operation in Erwägung ziehen, empfiehlt Helmut Kaindl. Standardmäßig werden dabei die erweiterten oberflächlichen Venen entfernt, der Blutfluss wird in die tiefen Venen umgeleitet. Der behandelnde Arzt entscheidet, ob dies unter Vollnarkose oder unter Regionalanästhesie geschehen kann.

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