Der Senf - verbessert das Leben

Ob süß oder sauer oder gar scharf, auf jeden Fall ist Senf aus unserer Küche nicht mehr wegzudenken. Senf regt den Appetit an und fördert die Verdauung. Experte Klaus Hattinger hat noch viel mehr Informationen über die kleinen Körner.

Sendungshinweis

„Ihr Nachmittag“, Aufgetischt, 19.4.2015

Die Senfpflanze ist weltweit verbreitet, wird aber vor allem in Mitteleuropa, im Mittelmeerraum und in den USA angebaut. Die Beliebtheit dieses Gewürzes in Mitteleuropa ist groß. Bekannt ist der Senf in unseren Breitengraden allerdings erst seit der Zeit Karls des Großen.

Anderswo wurde er schon viel früher geschätzt, weiß auch der Senf-Experte Klaus Hattinger. In China wurde Senf schon vor über 3000 Jahren verwendet, ebenso kannten die alten Griechen diese Pflanze.

Die Senfpflanze hat schon jeder einmal gesehen. Es handelt sich um eine sehr hohe, bis 1,80 Meter große Pflanze mit gelben Blüten. Sie muss jedes Jahr wieder neu ausgesät werden. Im August wird dann geerntet. Viele glauben, dass es sich bei den Feldern um Raps handelt, vielfach sind es aber Senfpflanzen.

Rezept Selbstgemachter Senf:

  • 50 g Senfkörner
  • 1/16 lt Weißwein
  • 1/16 lt Weißweinessig
  • Salz, Pfeffer
  • Die Senfkörner mit einer Getreidemühle (die ölhaltiges Korn mahlen kann) ganz fein mahlen.
  • Wein und Essig dazugeben mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Senfkörner

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Ein direkt gepflücktes Senfkorn schmeckt nicht scharf, sondern eher bitter, nussig bis süßlich. Die Senfkörner werden mit Wasser oder Weinessig bzw. Most gemischt und dann gemahlen oder geschrotet. Dann wird es noch mit Gewürzen vermischt.

Es gibt ein Herstellungsverfahren, das Dijon-Verfahren. Das hat nichts mit dem französischen Ort Dijon zu tun. Hier werden die Senfkörner durch ein feines Sieb gekratzt und nur der Kern, in dem die Schärfe sitzt, wird verwendet.

Würstl mit Senf

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Nach diesem Dijon-Verfahren ist zum Beispiel auch der Estragon-Senf hergestellt, also der „Scharfe“ am Würstlstand. Im Gegensatz zum „süßen“ Kremser Senf, der so heißt, weil der Most für seine Herstellung ursprünglich aus der Kremser Gegend stammte.

Weil der Senf unter anderem auch mit Traubenmost vermischt wird, heißt er im Englischen „mustard“, im Altfranzösischen „mostarde“ und hierzulande manchmal „Mostricht“. Senf muss gekühlt gelagert werden, weil es ein empfindliches Naturprodukt ist. Sonneneinstrahlung reduziert die Schärfe.

Senf ist auf jeden Fall gesund, appetitanregend und verdauungsfördernd. Er schmeckt gut und ist vor allem sehr vielseitig verwendbar. Für ein richtiges Geschmackserlebnis sollte der Senf aber unbedingt frisch hergestellt sein.

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