Gesundheitslexikon: B wie Bandscheibenschaden

Bei einem Bandscheibenschaden handelt es sich meistens um eine schmerzhafte Veränderung der Bandscheibe, die auf den benachbarten Wirbel übergreift.

Sendungshinweis

„Salzburg heute“, 20.3.2015

Der Bandscheibenschaden ist nicht zu verwechseln mit einem Bandscheibenvorfall. Bei diesem durchdringt der Kern der Bandscheibe ihre äußere Hülle und tritt in den Wirbelkanal aus, in dem sich das Rückenmark und Nervengewebe befinden. Drückt der Bandscheibenkern auf diese Segmente, kann es zu starken Schmerzen kommen, die bis in die Beine ausstrahlen und Lähmungserscheinungen hervorrufen können.

Anders der Bandscheibenschaden. Auch dieser kann sehr schmerzhaft sein. Doch dabei tritt kein Inhalt der Bandscheibe in den Wirbelkanal aus, keine Nerven werden bedrängt. Vielmehr besteht das Problem in der Bandscheibe selbst, so Heinz Kollmann, Facharzt für Neurochirurgie an der Privatklinik Bad Vigaun.

Dr. Heinz Kollmann

Wolfgang Bauer

Heinz Kollmann, Facharzt für Neurochirurgie an der Privatklinik Bad Vigaun

„In der Bandscheibe kommt es zu einem biochemischen Prozess, der nach Art einer chronischen Entzündung abläuft. Und diese biochemischen Stoffe greifen auf den angrenzenden Wirbel über“. Der Wirbelknochen wird quasi angenagt, er schwillt an. Die Schwellung wiederum schmerzt.

Ursache unbekannt

In manchen Fällen berichten die Betroffenen von einer vorangegangenen Verletzung durch einen Sturz oder Stoß. Doch in den meisten Fällen bleiben die Ursachen dieser Veränderungen im Dunkeln.

Wirbelsäule gesamt

Gesundheitszentrum Bad Vigaun

Schmerzhafte Folgen

Ein Bandscheibenschaden tritt vornehmlich in der Hals- und in der Lendenwirbelsäule auf. Die Brustwirbelsäule ist wie bei einem Bandscheibenvorfall ganz selten betroffen. Sieht man sich die betroffene Bandscheibe mit Hilfe der Kernspintomographie etwas genauer an, so entdeckt man eine unscharfe Abgrenzung zum benachbarten Wirbel, dieser wiederum zeigt in der Bildgebung weiße Flecken als Hinweis auf eine Schwellung.

Gymnastik verschlimmert Beschwerden

Bandscheibenvorfälle kann man mit konservativen Methoden wie Physiotherapie oder Gymnastik gut behandeln. Bandscheibenschäden sprechen allerdings auf diese Behandlungsmethoden nicht so gut an. Gymnastik verschlimmert sogar die Beschwerden, sagt Kollmann, der sich in bestimmten Fällen für eine operative Behandlung ausspricht.
Bei einem operativen Eingriff, der minimal invasiv durchgeführt wird, kann man das Segment um die Bandscheibe herum versteifen. Durch die Ruhigstellung des Segments mit Hilfe eines Implantates in Kombination mit Knochenmaterial nehmen die Schmerzen ab. Die Gesamtbeweglichkeit der Wirbelsäule wird dadurch nicht beeinträchtigt, so Heinz Kollmann.

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