Entstehungsgeschichte von „Stille Nacht“

Tausende Menschen besuchen zu Weihnachten die Stille Nacht-Kapelle in Oberndorf (Flachgau), denn hier wurde das berühmte Lied im Jahr 1818 uraufgeführt. Wir beleuchten hier ein wenig die Entstehungsgeschichte des weltberühmten Weihnachtsliedes aus Salzburg.

Stille Nacht Jubiläumskarte Oberndorf Josef Mohr Franz Xaver Gruber

Verlag Karl Dietrich / Laufen / Oberbayern

Texter Mohr und Musiker Gruber

Wo heute die Kapelle steht, stand einst die alte Schifferkirche von Oberndorf. Die Schiffer der Stadt, die auf Salzach und Inn ihre Güter bis Passau transportierten, waren das erste Publikum des Stille Nacht-Liedes. Es spendete ihnen Trost und Hoffnung in einer Zeit des wirtschaftlichen Niedergangs und der Not nach den Napoleonischen Kriegen.

Große Not nach langen Kriegen

Der Textdichter des Liedes war Joseph Mohr, die Melodie stammt von Franz Xaver Gruber. Mohr wurde in der Stadt Salzburg als uneheliches Kind geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Der Salzburger Domchorvikar entdeckte sein musikalisches Talent, förderte ihn und ermöglichte ihm ein Studium. Mohr wurde Priester. 1816 wurde er nach Mariapfarr in den Lungau geschickt und schrieb dort den Text des Stille Nacht-Liedes. In der vierten Strophe wird eine ungeheure Sehnsucht nach Frieden spürbar.

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Mohr bat Gruber um Vertonung

Franz Xaver Gruber stammte ebenfalls aus ärmlichen Verhältnissen und wurde vom Dorfschullehrer gefördert. Er entwickelte sich zu einem hervorragenden Organisten und Lehrer.

Sendungshinweis

„Zauberhafte Weihnacht im Land der Stillen Nacht“, 20.12.2014, 20.15 Uhr, ORF 2

Seine erste Stelle trat er in Arnsdorf im Norden Salzburgs an. In der Oberndorfer Schifferkirche spielte er Orgel. Und dort traf er mit dem jungen Priester Joseph Mohr zusammen, wurde sein Freund. Mohr dürfte ihn gebeten haben, sein Weihnachtsgedicht „Stille Nacht“ zu vertonen.

Im Schulhaus von Arnsdorf schrieb Gruber eine schlichte Melodie dazu. Die beiden Freunde sangen das Lied erstmals öffentlich im Jahr 1818 bei der Christmette in Oberndorf. Sie begleiteten es mit Gitarre.

Stille Nacht Jubiläumskarte Oberndorf Josef Mohr Franz Xaver Gruber

Verlag Karl Dietrich / Laufen / Oberbayern

100 Jahr-Jubiläumskarte zum Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ von 1918

Keine Ahnung von künftigem Welthit

Bald trennten sich die Wege der beiden Freunde. Sie hatten keine Ahnung davon, was sie hier geschaffen hatten, dass es in späteren Jahrzehnten und Jahrhunderten ein Welthit werden würde. Joseph Mohr wurde - wie es damals üblich war - als Priester von einer Salzburger Gemeinde in die andere versetzt. Am Ende kam er nach Wagrain (Pongau), wo er im Alter von nur 56 Jahren starb.

Franz Xaver Gruber lebte 28 Jahre lang als Chorleiter und Organist in Hallein (Tennengau) und wurde dort neben seinem Wohnhaus begraben.

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