G wie Gleichgewichtstraining
Sendungshinweis
„Salzburg heute“, 14.11.2014
Die aufrechte Haltung bzw. der aufrechte Gang des Menschen bringt es mit sich, dass dem Gleichgewichtssinn eine große Bedeutung zukommt. Schließlich gilt es einen hohen Körperschwerpunkt über der relativ kleinen Fläche der Füße zu balancieren, um stehen oder sich fortbewegen zu können. Zu diesem Zweck sind im menschlichen Körper mehrere Systeme aktiv: das Gleichgewichtsorgan im Innenohr (es nimmt die Drehbewegungen wahr), das Auge, aber auch die Muskulatur (über bestimmte Sensoren) liefern wichtige Informationen über die Stellung im Raum.
Was dem Gleichgewicht zusetzt
Mit zunehmendem Alter verliert jedoch der Gleichgewichtssinn an Funktionalität, weil zum Beispiel die Sehkraft der Augen nachlässt oder die Muskulatur schwächer wird. Auch nach Verletzungen oder Operationen kann das Gleichgewicht eingeschränkt sein. Auch ein passiver Lebensstil mit wenig Sport und Bewegung führt allmählich zu einer Verschlechterung des Gleichgewichts. Wodurch für die Betroffenen das Risiko zu stolpern oder zu stürzen steigt. „Durch spezielle Übungen kann man dem entgegenwirken“, behauptet Josef Sturm, der Leiter der Therapie an der Privatklinik Bad Vigaun. Denn der Gleichgewichtssinn muss entsprechende Reize bekommen, um gut zu funktionieren.
Wolfgang Bauer
Josef Sturm, der Leiter der Therapie an der Privatklinik Bad Vigaun
Einfache Mittel helfen
Das Gleichgewicht kann man trainieren wie Ausdauer, Kraft oder Beweglichkeit. Am besten im Stehen oder Gehen. So hat man zum Beispiel im Ein-Bein-Stand mehrere Möglichkeiten den Gleichgewichtssinn zu fordern. Indem man etwa die Arme nach oben streckt oder die Augen schließt. „Es gibt aber auch die Möglichkeit, auf instabilen Unterlagen zu balancieren“, so Sturm. Das Stehen auf Wackelbrettern, Therapie-Kreiseln, Balance-Kissen und anderen Hilfsmittel trainiert das Gleichgewicht auf sehr einfache und wirkungsvolle Art und Weise. Deutlich höher sind die Anforderungen, wenn man versucht auf einer Slackline die Balance zu halten.
ORF
Wie auch immer – entsprechende Übungen verbessern nicht nur das Gleichgewicht, sie fördern auch die Reaktionsfähigkeit und die Koordination der Muskeln. Auch Sportler, die regelmäßiges Gleichgewichtstraining machen, profitieren von den Übungen, weil sie sich weniger verletzen, wie Studien zeigen.
Dieses Element ist nicht mehr verfügbar
Leichte Übungen zu Beginn
Um das Gleichgewichtstraining möglichst sicher durchführen zu können, sollte man die Möglichkeit haben, sich anhalten zu können. „Wir trainieren mit älteren Menschen zum Beispiel am Barren, an dem sie sich anhalten können, während sie auf einem instabilen Untergrund stehen“, so Sturm. Er hält es auch für wichtig, mit leichten Übungen zu beginnen und die Anforderungen erst allmählich zu steigern. Ebenfalls wichtig: wer sein Gleichgewicht regelmäßig trainiert, sollte zwischen den Übungen immer einen Tag Trainingspause einlegen, damit die Übungen auch nachhaltig wirken.