Gesundheitslexikon: X wie Syndrom X

Mit Syndrom X bezeichnet man das unheilvolle Quartett aus Übergewicht, erhöhtem Blutdruck, zu hohen Cholesterinwerten und eingeschränktem Zuckerstoffwechsel.

Sendungshinweis

„Salzburg heute“, 24.10.2014

Besser bekannt ist das Zusammentreffen dieser Risikofaktoren als Metabolisches Syndrom. Es ist dies eine weit verbreitete Zivilisationskrankheit, die das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, vervielfacht. Eine besonders risikoreiche – weil vielfach unterschätzte – Rolle kommt dabei dem Bauchfett zu, das gleich mehrere Parameter negativ beeinflusst. Die Fettdepots im Bauchraum (der so genannte Apfeltyp, der vor allem bei Männern anzutreffen ist) haben besonders negative Auswirkungen auf den Fett- und Zuckerstoffwechsel und sind gefährlicher als die vornehmlich bei Frauen anzutreffende Verteilung des Fetts an den Hüften und Oberschenkeln (der so genannte Birnentyp).

Ungesunder Lebensstil

„Zu viel Essen und zu wenig Bewegung gelten als die Hauptursachen für das Auftreten des Syndroms X“, so Georg Galvan, Facharzt für Innere Medizin und ärztlicher Leiter der Privatklinik Bad Vigaun. Vor allem zu fette Speisen und zuckerhaltige Getränke sorgen dafür, dass man zu viele Kilos auf die Waage bringt. Daneben gelten auch genetische Faktoren oder eine Unterfunktion der Schilddrüse als Verursacher des Syndroms.

Adipöse Frau

dpa-Zentralbild/Waltraud Grubitzsch

Zuviel Essen und zu wenig Bewegung gelten als die Hauptursachen für das Auftreten des Syndroms X.

Fatale Folgen

Treffen die genannten Faktoren zusammen, erhöht sich das Risiko eine Herz-Kreislauferkrankung zu bekommen, ganz wesentlich. Auch das Krebsrisiko ist erhöht. Ebenfalls von Bedeutung: extremes Übergewicht kann die Gelenke schädigen (Arthrose).

Dr. Georg Galvan, ärztlicher Leiter der Privatklinik des Medizinischen Zentrums Bad Vigaun

Wolfgang Bauer

Georg Galvan, Facharzt für Innere Medizin und ärztlicher Leiter der Privatklinik Bad Vigaun

Wichtiger Faktor Bewegung

Da die körperliche Inaktivität ein entscheidender Faktor für das Auftreten des Syndroms X darstellt, ist umgekehrt die Bewegung eine wichtige Säule im Behandlungsschema. Mit dem Ziel, das Gewicht zu reduzieren und die Stoffwechselaktivität anzukurbeln. „Ganz wichtig ist allerdings, dass man sich regelmäßig bewegt“, so Experte Galvan. Ein Bewegungsumfang von täglich 30 Minuten ist aber schon ausreichend. Wobei neben der Ausdauer (Walken, Laufen, Radfahren) auch die Kraft trainiert werden soll. Eine trainierte Muskulatur gilt als besonders probates Mittel, den Zuckerstoffwechsel zu normalisieren. Eine ausgewogene Ernährung mit reduzierter Kalorienzufuhr stellt ebenfalls eine wichtige Behandlungssäule dar.

Walkerinnen

Wolfgang Bauer

Eine trainierte Muskulatur gilt als besonders probates Mittel, den Zuckerstoffwechsel zu normalisieren.

Sind die Parameter wie Blutdruck, Blutzucker, Cholesterin und Körpergewicht deutlich erhöht, muss man zusätzlich zum Bewegungs- und Ernährungsprogramm auch eine medikamentöse Therapie beginnen. Bei nicht so ausgeprägtem Syndrom X kann man mit der erwähnten Modifikation des Lebensstils das Auslangen finden.

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