Stift Michaelbeuern

Am Ostersonntag, dem 27. März, besucht Philipp Meikl für „Da bin i dahoam“ das Benediktinerstift Michaelbeuern im Flachgau. Der Ort hat eine lange Geschichte - die man sich auch selbst ansehen kann.

Die Abtei kann auf eine mehr als 1200-jährige wechselvolle Geschichte zurückblicken: Bereits 736 existierte eine Mönchszelle, die aber während der Ungarnstürme zerstört wurde. 977 wurde das Kloster dann neu gegründet und in der Folge ausgebaut. Im Mittelalter waren die Mönche von Michaelbeuern nicht nur in der näheren Umgebung, sondern auch am Attersee und in Wien-Währing tätig. Nach einem Brand 1346, durch Misswirtschaft und durch die Folgen der Reformation durchlebte das Kloster aber schwierige Jahre - zum Teil lebten nur drei Mönche in Michaelbeuern.

Das Stift Michaelbeuern

Benediktinerabtei Michaelbeuern

Erst im 17. Jahrhundert konnte sich das Kloster wieder stabilisieren. Im Barock schufen der Bildhauer Meinrad Guggenbichler und der Maler Johann Michael Rottmayr den weitum bekannten Hochaltar. Zurzeit leben elf Mönche in Michaelbeuern. Dem Kloster angeschlossen sind eine private Neue Mittelschule sowie ein Exerzitien- und Bildungshaus.

Sendungshinweis

„Da bin i dahoam“, 27.3.2016

Museum und Klosterführungen

Seit 1958 gibt es im Kloster auch ein eigenes Museum. Eine Klosterführung, die heute auch ein beliebter Programmpunkt für viele Reisegruppen ist, beginnt im großen Klosterhof und führt in das mittelalterliche Refektorium, den Kreuzgang, die Abteikirche, Marienkapelle, Chorkapelle, in die barocke Bibliothek und den Sommerchor sowie in den in der Rokokozeit freskierten Abteisaal.

Auf dem Rundgang der Führung sieht man neben den Räumen eine große Anzahl von Statuen und Gemälden, vor allem aus dem kirchlichen Bereich, sowie ausgewählte Exponate aus den klösterlichen Sammlungen, wie etwa Glasstürze, Klosterarbeiten, Wachsmodeln, Votivgaben usw.

Innenraum der Stiftskirche Michaelbeuern

Benediktinerabtei Michaelbeuern

Bibliothek

Ein besonderer Höhepunkt ist die Besichtigung der Bibliothek. Der Bestand umfasst etwa 200 weitere mittelalterliche Handschriften, über 400 Inkunabeln, mehr als 200 Frühdrucke und ca. 25000 Bücher aus dem Zeitraum von 1521-1850.

Das kostbarste Zeugnis mittelalterlicher Buchmalerei, das die Mönche von Michaelbeuern über die Jahrhunderte hinweg gehütet haben, ist die „Waltherbibel“, eine romanische Riesenbibel, die um 1130 wahrscheinlich im Kloster St. Peter in Salzburg entstanden ist und zu den Hauptwerken der mittelalterlichen Buchkunst zählt.

Benediktinermönche beim gemeinsamen Gebet

Benediktinerabtei Michaelbeuern

Öffnungszeiten

Vom Weißen Sonntag (Sonntag nach Ostern) bis Ende Oktober jeweils am Sonntag. Um 14.00 Uhr gibt es eine Klosterführung. Die Besichtigung der Sonderausstellung ist am Sonntag zwischen 15.00 und 16.00 Uhr möglich. Führungen für Gruppen sind auch außerhalb der Öffnungszeiten nach Vereinbarung möglich.