Herbstwanderung in Hüttschlag

Der Herbst lädt zum Wandern ein: dieses Mal verschlägt es uns in der Serie „Da bin I dahoam“ in den Talschluss von Hüttschlag im Pongau.

Der Ausgangspunkt für die Wanderung im hintersten Großarltal ist der Parkplatz am Ende der Ortschaft Hüttschlag (Pongau). Dort können Wanderer ihr Auto stehenlassen. Der große Parkplatz gehört schon zum Nationalpark Hohe Tauern, gleich anschließend befindet sich das Talmuseum von Hüttschlag. Es zeigt vorwiegend natur- und volkskundliche Objekte aus den Themenbereichen Mineralien, Kupferbergbau, Holzbringung, Wald und Wasser. Dargestellt werden auch die Hüttschlager Ortsgeschichte und die Geschichte des Großarltales mit der Großarler Landesstraße, sowie die Sagenwelt des Großarltales. Das Talmuseum ist noch bis Ende Oktober geöffnet. Auch der Talwirt befindet sich hier und lädt zur Einkehr.

Wanderung Hüttschlag Talschluss, Da bin i dahoam

Caroline Koller

Berge, wohin das Auge schaut

Begleitet wird Caroline Koller auf ihrer Wanderung von Walter Mooslechner, einem gebürtigen Großarler. Er war Förster und Jäger und befasste sich im Besonderen mit den Naturschätzen in Wald und Flur. Sein neuestes Buch trägt den Titel „Naturnah“ und gibt einen Einblick in die großen und kleinen Wunder vor unserer Haustüre. „Von Gamsbärten, Kasermandln und Baumheiligtümern“, so lautet der Untertitel.

Sendungshinweis

„Da bin I dahoam“, 25.10.2015

Wir wandern vom Ende der Ortschaft Hüttschlag weg Richtung Talschluss. Was den Wanderer von hier aus begleitet sind die hohen Berge rundum. Besonders ins Auge sticht der einzige Gletscher, der Keeskogel. 2.884 Meter hoch ist er, also kein Dreitausender, aber ein Gletscher. Im Oktober ist er frisch mit Neuschnee bedeckt, unterhalb leuchten die gelben Lerchen, ein traumhaftes herbstliches Farbenspiel.

Wanderung Hüttschlag Talschluss, Da bin i dahoam

Caroline Koller

Vom Wasserfall zu den Hirschen

Unseren ersten Halt machen wir nach ca. einer Viertelstunde beim „Kreewasserfall“. Ein berauschendes Erlebnis, der Wasserfall stürzt über ca. 50 Meter über eine bemooste Felswand, direkt auf den Wanderer zu. Erfrischend und spektakulär zugleich, reinstes Gebirgswasser. Die herbstliche Sonne spielt sich im sprudelnden Wasserfall und läßt uns einen Regenbogen erahnen.

Dann kommt linker Hand ein Wildgatter, Hirsche und Tiere äßen hier ganz friedlich. Die Hirschprunft, die Paarungszeit der Hirsche scheint vorbei zu sein, erklärte der erfahrene Jäger. In aller Ruhe und aus nächster Nähe kann der Besucher hier das Wild beobachten.
Der Weg Richtung Ötzlsee geht ganz flach weiter, vorbei an einem ruhigen Gewässer, glasklar ist hier dieser Teil der Großarler Arche, darin schwimmen Gebirgsforellen und Saiblinge.

Wanderung Hüttschlag Talschluss, Da bin i dahoam

Caroline Koller

Nach zirka einer halben Stunde Wanderung dann der Ötzlsee. Besonderheit dieses Gebirgswassers ist, dass es ausschließlich aus Quellen gespeist wird. Zahlreiche Quellen strömen direkt aus dem Grund des Sees, aus allen Richtungen kommen kleine Quellwasser. Rundum erstaunen den Wanderer rote Steine. Wie angemalt erscheint das Gestein rund um den See. Es war aber nicht Menschenhand, sondern die rote Grünalge, die die Steine verfärbt hat. Sie entsteht durch eine besondere Verbindung der Beschaffenheit der Steine und des Wassers.

Ein verborgener See

Der geübte Wanderer kann von hier aus in zirka eineinhalb Stunden einen weiteren geheimnisvollen Gebirgssee erreichen. Den Schödersee. Er ist vor allem deshalb geheimnisvoll, weil er periodisch ist. Das heißt, der Schödersee ist nicht immer sichtbar. Wenn wenig Wasser zur Verfügung steht oder bei zu wenig Niederschlag verschwindet der See. Der Aufstieg zum Schödersee ist relativ steinig und steil, wichtig ist hier gutes Schuhwerk.

Wer noch weiter gehen möchte und eine hochalpine Wanderung anschließen will, erreicht in zirka drei Stunden die „Arlscharte“. Auf 2.229 Metern findet sich hier der Übergang nach Kärnten ins Maltatal.