Wandern auf dem Adneter Marmorweg
Der Adneter Marmorweg bietet eine Wanderung zu historischen und zeitgenössischen Abbaustätten des rötlichen Marmors. Bereits die Römer bauten in den Steinbrüchen bei Adnet Marmor ab, wie man an den rötlichen Steinen einiger Mosaike nachweisen kann.
ORF Salzburg / Wolfgang Bauer
Begehrtes Gestein in Mittelalter und Neuzeit
Im Mittelalter und in der Neuzeit wurden bedeutende Bauten und Kunstwerke aus Adneter Marmor errichtet bzw. mit diesem Gestein verschönert. So etwa wurden die riesigen Säulen der Säulenhalle des österreichischen Parlaments oder die Mariensäule in München aus Adneter Marmor hergestellt.
Früher wurde Marmor an etwa 15 Stellen abgebaut, heute nur mehr an sechs. Der Adneter Marmorweg zeigt diese zeitgenössischen Abbaustellen und auch einige historische Steinbrüche. Der Wanderweg ist etwa 3,5 Kilometer lang und gut markiert. Inklusive Besichtigung der einzelnen Abbaustätten benötigt man etwa zwei Stunden.
ORF Salzburg / Google Maps
ORF Salzburg / Wolfgang Bauer
Tipp für heiße Tage
Der Weg führt vor allem durch dichten Wald, ist also an heißen Tagen ebenso machbar wie an Regentagen. Zahlreiche Schautafeln informieren über die Welt des Marmors, über die Entstehung und über Abbaumethoden. Man beginnt die Wanderung am Besten im Zentrum von Adnet und besichtigt als erstes die Pfarrkirche, in der das Marmorgestein dominiert.
Danach geht es leicht bergauf zur ersten Informationstafel beim Eisenmannbruch, die über die historischen Steinbrüche informiert. Beim sogenannten Rotgrauschnöllbruch erfährt man, dass von diesem Bruch die 24 Säulen des Parlaments stammen.
Die 18 Meter langen und 1,2 Meter dicken Kunstwerke wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gleich an Ort und Stelle hergestellt und erst danach auf sehr aufwändige Art und Weise zuerst nach Hallein und weiter nach Wien transportiert. Im Marmormuseum im Zentrum der Gemeinde erhält man noch zusätzliche Informationen über den Marmorabbau.
Sendungshinweis: „Radio Salzburg Cafe“, Sendung vom 1. Juli 2012