Plastische Operationen
Es sind nicht die Frauen, die sich des Aussehens wegen unters Messer begeben - jede fünfte Operation wird bereits an einem Mann durchgeführt. Zum Für und Wider von Schönheitsoperationen sagt die plastische Chirurgin Sabine Gruber aus Salzburg: „Ziel ist es, das Aussehen zu harmonisieren. Als Beispiel kann man eine Brustoperation nennen, die am häufigsten vorkommt, im Gesichtsbereich die Nasenkorrektur. In meinen Fällen geht’s mir darum, zum Beispiel eine Höckernase zu begradigen oder zu verkleinern, wobei man immer die Gesichts-Asymmetrie des Patienten mit beurteilen muss. Deshalb ist die Beratung sehr individuell.“
APA/Ulrich Perrey/HDS
Sie komme aus plastische, rekonstruktiven Chrirugie - etwa Wiederherstellung nach Brustkrebsoperationen, ergänzt Gruber. Aber auch eine Korrektur eines hängenden Oberlids wird von den Krankenkassen übernommen - schließlich schränkt das das Sichtfeld ein.
Motive für Operationen unterschiedlich
Neben der Wiederherstellung des Aussehens nach schweren Unfällen oder gravierenden Operationen gibt es natürlich auch die klassischen Schönheitsoperationen.
Die Motive dafür seien unterschiedlich, sagt Gruber: „Ich glaube schon, dass es einen Druck von außen gibt, der natürlich von der Werbung mitgetragen wird. Es gibt den Druck der Gruppenidentität vor allem bei jungen Menschen - die 15- bis 17-Jährigen, die irgendwelchen Idealen nicht entsprechen. Diese Gruppe muss besonders betreut werden, um realisierbare Wünsche mit ihnen zu klären.“
Sendungshinweis
„Gesund mit Radio Salzburg“, Sendung vom 9. November 2011, 16.00 bis 17.00 Uhr
Gute Vorbereitung wichtig
Die Vorbereitung auf die OP müsse vom Patienten „mitgetragen werden - er soll nicht in einer völligen Erschöpfung zur Operation kommen.“ Denn sonst sei die Narbenverheilung nicht so schön. Auch eine Aufklärung mit einer genauen Skizze des Eingriffs sei „unabdingbar.“ Und auch die Schonzeit nach der Operation müsse genau festgelegt und eingehalten werden, „weil sonst das Ergebnis nicht gut wird.“
Bei ihren Patienten „sehe ich eigentlich keine Altersgrenze“, ergänzt Gruber, „Mein Ziel ist es, mit kleineren oder größeren Maßnahmen zu harmonisieren - und das geht ein Leben lang.“