Gemeindepolitikerinnen „hauen auf den Tisch“

Frauen in leitenden Funktionen sind in der Politik weiterhin selten. Nur fünf der 119 Salzburger Gemeinden haben Bürgermeisterinnen. Mittelfristig könnte sich das ändern. Immer mehr Frauen entdecken Gestaltungsmöglichkeiten.

Nachdem zum Beispiel in Nußdorf (Flachgau) der bisherige Bürgermeister Johann Ganisl (ÖVP) nächstes Jahr nicht mehr kandidiert, bewirbt sich nun seine Parteikollegin. Waltraud Brandstetter war bisher Vizebürgermeisterin der Volkspartei. Sie will künftig auch weitere Frauen für die Politik begeistern: „Weil die Frauen heute noch immer die Scham haben, in der Öffentlichkeit zu stehen und auf den Tisch zu hauen.“

„Auf den Tisch hauen“

In Golling (Tennengau) wird Gemeinderätin Franziska Wagner dem angehenden Bürgermeister Peter Harlander (beide ÖVP) ab 18. Juli als Vizebürgermeisterin zur Seite stehen - auch wenn es laut Wagner etliche Hürden zu nehmen gilt: „Familie, Beruf und Gemeindepolitik, das ist sehr schwer zu vereinbaren. Die Frauen werden aktiver, aber es ist ein steiniger Weg.“

„Steiniger Weg“

Daniela Zauner (ÖVP) ist in Dorfbeuern (Flachgau) seit Mai die Vizebürgermeisterin. Zur nächsten Wahl will sie sich um die Nachfolge des Parteifreundes und Bürgermeisters Adolf Hinterhauser bewerben. Was können Frauen als Bürgermeisterinnen besser? Zauner sagt, es sei nicht besser: „Wir haben einen anderen Blickwinkel und ein anderes Leben als die Männer. Auch das Team von Herrn Haslauer besteht aus sehr vielen Frauen. Da haben wir uns gedacht, das kann ich auch.“

„Das kann ich auch“

Mittelfristig könnte es in Salzburg angesichts dieser Lage mindestens sieben Bürgermeisterinnen geben.