Altstadt: Skurriler Streit um Dachnutzung

Eine Dachterrasse in der Salzburger Altstadt ist Streitthema zwischen einem Unternehmer und dem Denkmalschutz. Es geht um einen Whirlpool und einen Glaszaun mit Stahlgeländer - auf einem Flachdach an der Getreidegasse.

Amtliche Denkmalschützer kritisieren das Ausmaß der Nutzung auf der Dachterrasse. Schon 1910 war das Grabendach auf dem Haus entfernt und vom früheren Besitzern ein Pultdach errichtet worden. Vor einigen Jahren wurde umgebaut.

Bildergalerie:

Ein nicht genehmigter gläserner Zaun mit Stahlgeländer sorgt nun für Ärger mit dem Denkmalschutz, erzählt der Unternehmer Manfred Dalus: „Ich wohne oben und habe meine Familie im Haus mit kleinen Kindern. Ich übernehme nicht die Verantwortung, wenn auf einem genehmigten Wirtschaftsdach kleine Kinder spielen und in die Getreidegasse hinunterfallen. Es sind mehr als 21 Meter.“

Denkmalschutz-Chefin will Änderungen

Eva Hody ist Leiterin der Zweigstelle des Bundesdenkmalamtes in Salzburg: „Es wäre hier ein Geländer zu wählen, das passen würde. Es ist die Nutzung der Terrasse in diesem Ausmaß auch nicht genehmigt. Derzeit ist ein konsensloser Zustand.“

„Stabgeländer sähe elendig aus“

Manfred Dalus entgegnet, er sei der Letzte, der da nicht ein Stabgeländer hinbauen würde: „Aber das sieht doch elendig aus. Aber das ist dem Altstadtamt egal. Hauptsache ist, sie können ihren Kopf durchsetzen. Was verlangt wird von mir, das mache ich. Aber ich verlange eine Absturzsicherung, das ist mein Punkt.“

„Spitzfindigkeiten“: Whirlpool oder Waschtrog?

Neben dem Geländer ist aber auch der Whirlpool umstritten. Dalus betont, der Pool wiege weniger als der frühere Waschtrog, der hier gestanden sei: „Es ist eine größere Badewanne und überhaupt kein Problem wegen der Tragkraft des Daches. Das wurde natürlich geprüft.“

Denkmalschützerin Hody sagt dazu, das seien diese Spitzfindigkeiten, wenn eine Angelegenheit ausgestritten werden muss: „Ich möchte jetzt im Detail dazu keine weiteren Kommentare abgeben.“ Seit mittlerweile gut fünf Jahren läuft schon ein behördliches Verfahren. Beide Parteien hoffen auf eine rasche Einigung.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

ORF-Redakteurin Christina Sonntag hat sich die Dachterrasse angesehen, um die es bei diesem Streit geht.