Schonendere Behandlung für Schilddrüsenknoten
Schilddrüsenknoten wurden bisher entweder operativ entfernt oder der Patient schluckte eine radioaktive Substanz, die den Knoten von innen heraus bestrahlte. Die neue Technologie - die Radiofrequenzablation (RFA) - ist für den Patienten bedeutend schonender: „Man macht eine örtliche Betäubung und fährt mit einer Sonde in den Knoten ein, die so dick wie eine Kugelschreibermine ist“, beschreibt der Linzer Nuklearmediziner Wolfgang Köhler die Behandlung. „Die Spitze wird erhitzt - und somit wird das Gewebe zerstört und in weiterer Folge vom Körper selbst abgebaut.“
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Es sterben lediglich die erhitzten Zellen im Knoten ab. Gefahr von Verbrennungen im umliegenden Gewebe bestehe nicht, sagt der Chirurg Rupert Rettenbacher: „Die Sonde ist so konstruiert, dass die Wärme nur in einem bestimmten kleinen Bereich abgegeben wird - und das unter Ultraschall-Kontrolle.“
Behandlung ohne Vollnarkose
Der große Vorteil dieser Methode für die Patienten: Der Eingriff kann tagesklinisch erfolgen - also ohne stationären Krankenhausaufenthalt, ohne Vollnarkose, und die Wunde am Sondeneintritt ist klein. Es bleibt keine sichtbare Narbe. „Das ist eine große Erleichterung für mich, dass das jetzt so ohne Weiteres geht - ohne große Operation“, sagt die Schilddrüsenpatientin Franziska Voggenberger aus Göming (Flachgau).
Die Radiofrequenzablation gilt als großer Fortschritt in der Behandlung von Schilddrüsenknoten - allerdings nur für gutartige. „Sie brauchen einen Experten oder ein gesamtes Expertenteam, die vorher schon sagen: Dieser Knoten ist mit fast hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit gutartig. Dann kann man mit so einer schonenden Methode behandeln“, sagt Klaus Emmanuel, Vorstand der Chirurgie am Uniklinikum Salzburg. „Alles andere, was fraglich bösartig sein könnte, muss nach wie vor operiert werden.“
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Bessere Behandlung für Schilddrüsenknoten
Am Uniklinikum Salzburg wird jetzt ein neues, schonenderes Verfahren zur Behandlung von Schilddrüsenknoten angewendet.
Jährlich 100 Eingriffe nach neuem Verfahren
Pro Jahr werden im Salzburger Universitätsklinikum durchschnittlich 250 Fälle von bösartigen oder verdächtigen Schilddrüsenknoten operiert. Dazu kommen heuer schätzungsweise 100 Eingriffe mit dem neuen Verfahren.