Cannabisplantage mit 227 Pflanzen im Reihenhaus

In Hallein (Tennengau) haben Polizisten diese Woche eine professionelle Cannabisplantage ausgehoben. 227 Pflanzen wurden in dem eigens für sie angemieteten Reihenhaus entdeckt. Ein 57-Jähriger wird angezeigt.

Die Plantage war aufmerksamen Passanten in der Reihenhaussiedlung bereits Anfang Juni aufgefallen - wegen des typischen Cannabisgeruchs. Sie meldeten das der Polizei. Die Beamten konnten das scheinbar leerstehende Reihenhaus als Quelle des Geruchs ausmachen.

Bei einer Hausdurchsuchung am Montag wurden die Ermittler dann fündig: In zwei Kellerräumen des Reihenhauses entdeckten sie die ingesamt 227 Cannabispflanzen in der professionell ausgerüstetetn Plantage. Die Pflanzen waren zwischen 40 und 130 Zentimeter hoch. Bei 37 von ihnen waren die Blütenstände gerade frisch abgeerntet - sie wurden für den Verkauf vorbereitet.

Anbau statt Langzeit-Arbeitslosigkeit

Der 57-jährige Mieter des Reihenhauses zeigte sich im Polizeiverhör geständig: Er habe seit gut drei Jahren vom Verkauf des Cannabis gelebt. Davor sei er lange Zeit arbeitslos gewesen und habe auf dem Arbeitsmarkt keine Chancen, gab der Mann an.

Mit dem professionellen Anbau konnte der Halleiner gut verdienen: Er habe durchgängig angepflanzt, damit er ständig verkaufsfertiges Cannabis habe, sagte er den Beamten. Im Durchschnitt habe er pro Monat rund 5.000 Euro durch den Verkauf eingenommen. Davon habe er monatlich 1.850 Euro für Miete und Strom in dem Reihenhaus bezahlen müssen. Das Pflanzequipment habe ihn einmalig gut 7.000 Euro gekostet.

Anzeige auf freiem Fuß, Plantage beschlagnahmt

Trotzdem habe er komfortabel leben können - und auch alle Kosten für sein Wohnhaus und seinen Lebensunterhalt bestreiten können, sagt der 57-Jährige im Verhör. Die Polizei beschlagnahmte alle Pflanzen und das Zubehör für die Plantage. Der Mann wurde auf freiem Fuß angezeigt - er soll in den letzten drei Jahren Cannabisprodukten im Wert von rund 180.000 Euro verkauft haben.