Reaktionstraining gegen Ablenkung am Steuer
Was Erwachsene am Steuer eines Autos erledigen, ist oft abenteuerlich: Da wird am Handy getippt, mit dem Navi hantiert, in Taschen gekramt oder gegessen. Damit sich die Jugendlichen, die bald den Führerschein machen, nicht solche schlechten Gewohnheiten aneignen, entwickelten Aloisia Gurtner und Martina Otter vom ÖAMTC Salzburg das Schulungsprogramm Re-Action. Dabei werden 16-Jährige mit den Auswirkungen von Ablenkung, aber auch Alkohol am Steuer konfrontiert.
Viele unaufmerksam auch auf Mofas
Das beste Beispiel für die Überschätzung am Steuer sei, dass viele Jugendliche beim Mofafahren telefonieren, beobachtet Otter: „Sie schieben das Handy dann unter den Helm hinein - denn das ist ja eng, da kann ja nichts passieren. Was auch üblich ist, ist dass die Jugendliche bei der Fahrt Kopfhörer tragen. Das ist dann mit dem Handy gekoppelt - und da werden die Musiktitel auch während der Fahrt ausgewählt.“
ÖAMTC Salzburg
Bevor Martina Otter mit ihrer Re-Action-Schulung beginnt, zeigt sie den Jugendlichen zur Einstimmung ein Unfallvideo, sie nennt es auch Schockvideo. Denn danach seien die meisten Schüler schwer betroffen: „Dann merkt man, wie es immer ruhiger wird, wie die Jugendlichen zum Nachdenken kommen.“
Simulator soll Bewusstsein schaffen
Neben einer „Rauschbrille“, die eine Alkoholisierung zwischen 0,5 und 1,3 Promille simuliert, hat Martina Otter für die 16-Jährigen auch einen Re-Action-Fahrsimulator. Der erinnert an ein Videospiel. Die Jugendlichen müssen dabei gleichzeitig Autofahren, SMS Schreiben oder etwas ins Navi eintippen. Die meisten schaffen das nicht und reagieren überrascht und betroffen.
Doch bei aller Betroffenheit helfe in Wahrheit gegen Ablenkung am Steuer nur eines, betont die Trainerin: Erwachsene sollten den Jugendlichen mit gutem Beispiel vorangehen und das Handy vom Steuer verbannen. Otter rät, „dass man das Handy vor Fahrtantritt auf still schaltet, das Vibrieren ausschaltet, dass man einfach nicht die die Versuchung gerät, dass man ‚nur kurz‘ hinschaut.“
Link:
- Bis zu „800 Meter Blindflug“ beim Navi-Eintippen (salzburg.ORF.at; 14.10.2016)