Einsatztruppen gegen Springkraut

In Grödig und Hof (Flachgau) reissen Einsatztruppen das sich stark vermehrende Springkraut aus. Das Europäische Parlament will mittels Verordnung den Neophyten den Kampf ansagen. Neophyten sind Pflanzen, die eingeschleppt wurden.

Neophyten sind Pflanzen, die sich in Gebieten ansiedeln, in denen sie zuvor nicht heimisch waren, wie etwa das Drüsenspringkraut und der Staudenknöterich. Bei der Bekämpfung des eingeschleppten Unkrauts ist das Land auf körperliche Hilfe aus der Bevölkerung angewiesen. Mit elektrischen Sensen, Schaufeln und Muskelkraft geht es in Grödig und Umgebung derzeit den eingeschleppten Pflanzen an den Kragen.

Ausreißen: Blühendes Springkraut vermehrt sich

Neophyten wie das Drüsenspringkraut werden in ungefähr 14 Tagen zu blühen beginnen. Doch erst dann mit dem Ausreißen der Pflanzen zu beginnen wäre zu spät: Denn eine Pflanze allein produziert 2.000 Samen, die durch ausreißen oder mähen erst recht verschleppt werden und neue Blütenbestände bilden. Sachverständiger und Biologe beim Land Salzburg Günther Nowotny gesteht allerdings ein, dass es fast unmöglich ist der Neophyten-Invasion Herr zu werden. „Wenn das Land eine Person nur für Neophyten anstellen würde, dann könnte dieser Mitarbeiter organisatorisch tätig sein, aber sich nicht das ganze alleine bewältigen“, sagte Nowotny.

Kampf gegen wucherndes Springkraut

ORF

Beim Ausreißen und Mähen werden Samen verschleppt

EU plant Aktionsplan gegen Neophyten

Neophyten gefährden heimische Heilpflanzen, die große Brennnessel, die für Insekten wichtig ist und auch den Jungbaum-Bestand im Wald. Denn dort wo Drüsenspringkraut oder Staudenknöterich wachsen, wächst keine andere Pflanze mehr. Wie man der EU-Verordnung zum Schutz heimischer Biodiversität nachkommen will, ist noch völlig unklar. „Es wird derzeit vom Umweltbundesamt für Österreich ein Aktionsplan ausgearbeitet, wie man das Springkraut-Problem aber in Österreich in den Griff bekommen will, wird man sich anschauen müssen. Wahrscheinlich muss man Schwerpunktaktionen setzen, dort wo es wichtig ist“, sagte Biologe Günther Nowotny.

In Hof finden Schwerpunktaktionen gegen Springkraut bereits mehrere Jahre statt, in Grödig dieses Jahr zum ersten Mal. Auf Initiative der Bürger und des Grödiger Vizebürgermeisters Manfred Jenni (VP/Parteifrei). „Wenn zur Information 30 Leute kommen und zur Aktion selbst dann 20, dann ist das zu Beginn nicht schlecht“, sagte der Vizebürgermeister.

Springkraut auf Gemeindeämtern melden

In den kommenden Tagen sind weitere Rodungs-Aktionen im Salzburger Land geplant. Probleme mit Drüsenspringkraut und Staudenknöterich sollen daher bei der Heimatgemeinde gemeldet werden.

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Einsatztruppen gegen Springkraut
In Hof und Grödig (Flachgau) haben Bürger auf Eigeninitiative Einsatztruppen gegen Springkraut gebildet.