Streit im Aufsichtsrat des Flughafens
Gerald Lehner
Bucek wirft Stöckl beim Thema Salzburg Airport neben Befangenheit auch mangelndes wirtschaftliches Denken vor. Der stellvertetende Chef der Salzburger Landesregierung weist die Vorwürfe zurück.
Harte Kritik
In einem offenen Brief mit zwei Seiten kritisiert Bucek den Aufsichtsratsvorsitzenden schwer. Er habe in mehr als drei Jahrzehnten Arbeit im Aufsichtsrat des Flughafens viel gesehen, aber noch nie einen so schlecht vorbereiteten Vorsitzenden wie Christian Stöckl: „Herr Stöckl hat in der Zeit, in der ich ihn beobachten konnte, das waren immerhin fünf Jahre, die Auffälligkeit gehabt, dass er kaufmännische und akquisitorische Maßnahmen, die ein Unternehmen braucht, nicht in seinen Zusammenhängen versteht.“
„Sommerflugplan bedrohlich ausgedünnt“
Bucek wirft Stöckl weiters vor, dass die Nachbesetzung der Geschäftsführer des Salzburger Flughafens schlecht vorbereitet gewesen sei. Deshalb sei es zu einem Zitat „bedrohlich ausgedünnten Sommerflugplan“ gekommen: „Ich glaube, dass hier eine Änderung im Aufsichtsrat notwendig ist“, so Bucek.
Gerald Lehner
Stöckl weist Kritik zurück
Bucek ortet beim Aufsichtsratsvorsitzenden auch ein Befangenheitsproblem. Stöckl bezeichnet die Vorwürfe als völlig haltlos: „Ich bin als Eigentümervertreter der Aufsichtsratsvorsitzende. Das war immer schon so beim Flughafen und das werden wir auch weiterhin so halten. Der Herr Bucek ist völlig frustriert, weil er nicht mehr im nächsten Aufsichtsrat aufscheint.“
Streit wegen Verjüngung des Gremiums?
Laut Stöckl gehe es um eine Verjüngung des Aufsichtsrates. Stöckl wirft Bucek vor, dass dieser im Aufsichtsrat lediglich aus Eigeninteresse handle: „Ein Beispiel ist die Verbindung Salzburg-Paris. Eigeninteressen durchzudrücken brauchen wir im Aufsichtsrat nicht.“
Stöckl zu Rücktritt aufgefordert
In dem offenen Brief fordert Bucek den Landespolitiker Stöckl auf, den Vorsitz im Flughafenaufsichtsrat zurückzulegen. Stöckl will das „nicht ernst nehmen.“