230 Pilger bei Pferdewallfahrt des Heeres

Haflingerpferde und Soldaten des Bundesheeres, Gebirgsjäger der Deutschen Bundeswehr mit ihren Mulis und zahlreiche zivile Pilger sind Freitag bei der Tragtier-Wallfahrt von Tirol in den Salzburger Pinzgau mitgegangen.

pferdewallfahrt in kirchenthal

Bundesheer / Franz Pritz

Von Hochfilzen über den Römersattel der Loferer Steinberge in den Mitterpinzgau

20 Kilometer Marsch im Bergland der Nördlichen Kalkalpen stehen alljährlich auf dem Programm dieser Wallfahrt. Start ist das Tragtierzentrum Hochfilzen im Tiroler Unterland, das organisatorisch innerhalb des Bundesheeres zum Militärkommando Salzburg gehört. Das Ziel ist die Wallfahrtskirche von Maria Kirchental in St. Martin bei Lofer im benachbarten Mitterpinzgau. Die Soldaten bedanken sich damit seit 15 Jahren nun schon traditionell für ein unfall- und kriegsfreies Jahr. Mittlerweile sind neben den Haflingerpferden des Tragtierzentrums auch Esel beim Bundesheer im Einsatz, weil sie sehr pflegeleicht sind und bei Auslandseinsätzen in schwierigen Situationen kaum in Panik geraten.

Wenn sonst nichts mehr geht

Wenn bei Schlechtwetter oder in der Nacht die Transporthubschrauber nicht fliegen können, wenn Allradfahrzeuge scheitern, dann sind fast immer sie gefragt und rasch mit Lasten auf dem Weg – die Tragtiere der Gebirgstruppen und militärischen Katastrophenhelfer.

Diese aktuellen Fotos hat der designierte Salzburger Militärkommandant Franz Pritz aufgenommen. Er ging am Freitag auch mit. Der gebürtige Lungauer ist ein sehr erfahrener Heeresbergführer, ziviler Bergsteiger und Kletterer. Und privat hat er als Fotograf schon Titelbilder internationaler Medien und Auszeichnungen auf dem Kerbholz.

Bildergalerie:

Zum barocken „Pinzgauer Dom“

Der junge Pinzgauer Siegfried Feiersinger aus Hinterglemm arbeitet beim Bundesheer sehr gern mit den Pferden: „Wir sind heute ein wenig leichter adjustiert und haben nicht viel Last dabei. Es ist nun eher gemütlich für die Haflinger.“ Auch Soldaten der Deutschen Bundeswehr mit ihren Mulis schlossen sich Freitag den uniformierten Österreichern an. Es ging von Hochfilzen über den Römersattel durch die Vorderkaserklamm in den Mitterpinzgau bei Lofer und dann bei St. Martin hinauf zum barocken „Pinzgauer Dom“ - der Wallfahrtskirche Maria Kirchental.

530 beim Gottesdienst in Kirchental

Der Pinzgauer Berufssoldat Georg Messner gilt als „Erfinder“ der Pferdewallfahrt: „In Zeiten wie diesen ist es ganz gut, wenn jeder einmal nachdenkt, was gut und was schlecht war. Das passt recht gut bei einer Wallfahrt. Das betrifft besonders die Pferde, die sind ja hier die Hauptdarsteller.“ Spirituell ist Salzburgs katholischer Militärpfarrer Richard Weyringer der zuständige Horse Man für Kontakte zu höheren Mächten der Dreifaltigkeit: „Pferde sind Geschöpfe und Geschenke Gottes. Sie haben wichtige Aufgaben für die Menschen.“

Militärmusik wiederbelebt

Die vor einigen Jahren von einem früheren Bundesminister noch fast kaputtgesparte - und von Hans Peter Doskozil gerettete - Militärmusik Salzburg geht seit der ersten Wallfahrt vor 15 Jahren auch mit. Kapellmeister: Oberst Ernst Herzog, selbst ein Pinzgauer aus Saalfelden. Damals machten sich nur zehn Soldaten mit ihren Pferden auf den Weg - ohne sonstige Begleiter. Mittlerweile sind insgesamt fast 500 Menschen bei Feldmesse, Fußmarsch und Gottesdienst in Kirchental dabei. Auf der Strecke selbst waren es heuer 230 plus die Tiere.

Zusätzliche Tragtiere: Heer schätzt Esel

Militär setzt wieder Esel ein

ORF / Christina Sonntag

Die Gebirgs- und Spezialtruppen des Bundesheeres vertrauen für Transportzwecke in Zukunft auch auf Esel. Neben den Haflinger-Pferden werden im Tragtierzentrum der Armee seit zwei Jahren auch Esel ausgebildet - wegen ihres Mutes - mehr dazu in salzburg.ORF.at (21.4.2018)

Conny Deutsch, Gerald Lehner - salzburg.ORF.at

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TV-Reportage von der Pferdewallfahrt im Tiroler und Salzburger Bergland am Freitag

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