Protestdemo für „faire Pflegefinanzierung“

Betriebsräte und Gewerkschaft in der Stadt Salzburg protestieren am Montag für eine faire Finanzierung von Pflege und Betreuung. Hintergrund ist, dass private Pflegekräfte seit Jahren weniger verdienen als die Pflegeangestellten des Landes.

Das Land Salzburg zahlt privaten Trägern, die vom Land mit Pflegediensten beauftragt werden, heuer ein Prozent mehr für die Löhne und Gehälter der Angestellten. Die Löhne nach den Kollektivvertragsverhandlungen sind allerdings um 2,5 Prozent gestiegen. An den Verhandlungen über diesen Bundeskollektivvertrag sei das Land jedoch nicht beteiligt, kritisiert Finanzreferent Christian Stöckl.

Demo zur "fairen Pflegefinanzierung"

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Am Montag wird in Salzburg für eine „faire Pflegefinanzierung“ demonstriert

„Wir haben eigentlich jedes Jahr das Problem, dass zwei Verhandlungspartner sich einen Kollektivvertrag ausverhandeln. Und obwohl das Land daran nicht beteiligt ist, verlangt man dann von ihm, diesen ausverhandelten Vertrag zu akzeptieren und die Löhne und Gehälter in der entsprechenden Höhe zu bezahlen.“

Stöckl: „Land an Verhandlungen beteiligen“

Daher wünscht sich Stöckl von der Sozialwirtschaft, künftig zu diesen Verhandlungen eingeladen zu werden. Das sei unwahrscheinlich und auch nicht notwendig, kontert der Geschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten-Gewerkschaft in Salzburg, Gerald Forcher.

Protestdemo für "faire Pflegefinanzierung"

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„Abgesehen davon weiß Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Stöckl ganz genau, dass auch im öffentlichen Dienst jedes Jahr Lohn- und Gehaltsverhandlungen stattfinden. Und dafür kann man budgetäre Vorsorge treffen“, sagt Forcher.

Gewerkschaft fordert weitere 1,5 Millionen Euro

Auch jene halbe Millionen Euro, die das Land kürzlich für die Anhebung der Gehälter der privaten Pflegekräfte bereitgestellt hat, reiche nicht aus. Laut Forcher brauche es weitere 1,5 Millionen Euro, um die Gehälter im Vergleich zu den Landespflegekräften anzugleichen.

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