Pyrotechnik-Großdepot: Erlaubnis nach 15 Jahren

Nach 15 Jahren Genehmigungsverfahren darf das ehemalige Bundesheer-Munitionslager in Gois (Flachgau) doch als Depot für bis zu 4.000 Tonnen Pyrotechnik genutzt werden. Das erlaubte die Bezirkshauptmannschaft am Dienstag.

Der Mondseer Pyrotechnikhändler Peter Schickl hatte das Areal im Jahr 2003 vom Bundesheer ersteigert. Jetzt kann er seine jahrelangen Pläne für ein Pyrotechnikdepot in dem ehemaligen Munitionslager endlich umsetzen. Selbst der Kaufpreis von 550.000 Euro für die Hälfte des 20 Hektar großen Geländes ist erst jetzt fällig. Die andere Hälfte muss er den Waldeigentümern ablösen. „Ich kann’s eigentlich noch gar nicht glauben“, sagte Schickl am Dienstag. „Es ist doch ein so lange Zeit, die wir drauf hingekämpft haben. Ich kann das noch gar nicht richtig fassen. Aber ich freue mich.“

Eingang zu Bunker im ehemaligen Bundesheer Munitionslager Gois

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Die ehemaligen Bundesheerbunker werden Lagerflächen für Feuerwerkskörper

Monsterverfahren eine „einmalige Angelegenheit“

Nach aufwändigen Prüfungen durch Sachverständige für Sicherheit, Gewerbe und Umweltschutz gab die Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung am Dienstag grünes Licht - allerdings mit strengen Auflagen. Das 15 Jahre lange Verfahren „ist auch für mich eine einmalige Angelegenheit“, sagte Karin Gföllner von der Bezirkshauptmannschaft. „Das hängt sicher auch mit der Komplexität der Raumordnung, mit den langwierigen Umwidmungsverfahren, aber auch mit den Einreichunterlagen, die zur Beurteilung vorgelegen sind, die immer wieder ergänzt worden sind.“

Die Standortgemeinde Wals-Siezenheim erwirkte im Raumordnungsverfahren eine komplizierte Schichtenwidmung. Das heißt, dass das Pyrotechnik-Unternehmen nur die unterirdischen Bunker nutzen darf, die oberirdischen Gebäude dagegen nicht. Trotzdem lehnt die Gemeinde eine kommerzielle Nutzung im Landschaftsschutzgebiet abl: „Wir sind mit der ganzen Situation natürlich nicht glücklich“, sagt Bürgermeister Joachim Maislinger (ÖVP). „Ursprünglich wurde das seitens der Gemeinde im Umwidmungsverfahren einmal genehmigt. Aber es hat in der Gemeindevertretung ein Umdenken gegeben. Eigentlich wollten wir das da nicht mehr so haben.“

Plan des ehemaligen Bundesheer Munitionslagers Gois

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Das 20-Hektar-Areal liegt mitten in einem Naturschutzgebiet

Platz für 4.000 Tonnen Feuerwerkskörper

Für den nun offiziellen Eigentümer Peter Schickl sind die alten Heeresbunker der ideale Ort, um hier bis zu 4.000 Tonnen Feuerwerkskörper zu lagern: „In ganz Österreich gibt es kein Areal mit dieser Lage, in dieser Abgeschiedenheit. Da hier rundherum Naturschutz ist, darf niemand herbauen. Genau das ist das Wichtigste.“

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Pyrotechnikdepot: „Ja“ nach 15 Jahren

Nach 15 Jahren Verfahren wurde das Pyrotechnikdepot in Gois jetzt doch genehmigt - gegen den Willen der Gemeinde Wals-Siezenheim.

Beschwerden gegen den positiven Bescheid können zwar noch eingebracht werden. Aber Peter Schickl geht davon aus, dass er sein Firmenschild, das er vor Jahren wieder abmontieren musste, nun fix anbringen kann.

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