Immer stärkerer Personalmangel in der Pflege

In der Stadt Salzburg warnt Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer (SPÖ) vor massivem Personalmangel in Seniorenheimen. Man suche dringend Fachkräfte, die aber nicht zu bekommen seien. Das Land Salzburg müsse mehr ausbilden.

Rund 700 Senioren leben in den Heimen der Stadt Salzburg. Mit der Eröffnung des neuen Hauses in Itzling am kommenden Wochenende werden es 775 sein. Sie werden derzeit von insgesamt 260 Pflegekräften betreut. Diese Zahl beinhaltet sowohl diplomierte Beschäftigte und Assistenzstellen.

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Pflegenotstand in Seniorenheimen

In den Seniorenhäusern der Stadt stehe ein Pflegekollaps bevor. Für die Pflegebetreuung sei kein Personal zu bekommen.

Stadt organisiert eigene Lehrgänge

Das sei schon jetzt viel zu wenig Personal, heißt es in der Stadtpolitik. 20 Planstellen seien nicht besetzt. Man habe daher zur Selbsthilfe gegriffen, sagt die für das Gesundheitswesen und die Seniorenheime ressortzuständige Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer: „Wir versuchen unser eigenes Personal aufzuschulen. Dabei werden Assistenten und Helfer zu diplomiertem Personal gemacht. Einen Lehrgang mit 20 Personen haben wir schon abgeschlossen. Ein zweiter hat vor einigen Monaten begonnen. Aber das ist bei weitem nicht genug.“

Personalmangel verschärft sich weiter

Auf Dauer wirklich lösbar sei das Problem auch mit zusätzlichen Fachkräften nicht, sagen Experten. In Zukunft würden die Menschen noch älter, und auch ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung wird weiter stark steigen. Der Pflegebedarf werde also weiterhin stark zunehmen. Woher die Fachkräfte dafür kommen sollen, das bleibt für die Planer des Gesundheitssystems weiterhin ein schwer kalkulierbares Rätsel.

NEOS über Personalmangel „verwundert“

Die NEOS reagierten „verwundert“ über den Personalmangel - Klubobmann Sebastian Huber erklärte, „noch in meiner letzten Anfragebeantwortung zu diesem Thema wurde mir mitgeteilt, dass im letzten Jahr – also 2017 – die Anzahl des diplomierten und nicht diplomierten Pflegepersonals in den städtischen Seniorenwohnhäusern gestiegen sei. Ähnliches wurde auch dem Sozialausschuss am 21.09.2017 berichtet, in dem von einer ,guten‘ Lage bei Bewerbungen für den Bereich der Pflege in den städtischen Seniorenwohnhäusern gesprochen wurde.“