Dorotheum: Vintage beliebt, Silber verschmäht
Heute ist so manches begehrt, was noch vor wenigen Jahren ein Ladenhüter gewesen wäre: Vintage-Möbel sind wieder beliebter geworden, das Interesse an Pelzen, Modelleisenbahnen oder Teppichen hingegen hat abgenommen. Über Versteigerungen mit Rekorderträgen erfreuen sich Auktionshäuser weltweit, so auch das Salzburger Dorotheum. Trotzdem müssen sich Auktionshäuser den Trends anpassen, denn heute ist so manches Exponat nicht mehr so gefragt, wie noch vor zehn Jahren.
Familien-Silberbesteck als hochsensibles Thema
Vergeblich sucht man in Salzburg derzeit nach Pelzen, diese nimmt das Dorotheum schon seit längerem nicht mehr an. Auch das Angebot an Silberbesteck hat sich reduziert, wenn dann nimmt man lediglich ausgesprochen hochwertiges Besteck auf.
Bei der Wahl von Silbergeschirr und Silberbesteck müssen die Mitarbeiter im Dorotheum genau sein und nicht selten werden Angebote von Salzburgern abgelehnt. „Eine schwierige Situation für uns ist, wenn das Besteck von der Urgroßmutter bis zur Tochter vererbt wird, dann steigt bei jedem Mal Vererben der emotionale Wert in der Familie, da wird das Besteck zum typischen Familiensilber. Wenn unsere Experten dann aber kommen und feststellen, dass das Besteck nicht gefragt ist, gibt es leider die traurige Erkenntnis“, sagte der Dorotheum-Direktor Walter Sonnberger.
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Alte Teppiche „gerne“ - Alltagsteppiche „nein danke“
Der Wandel der Zeit sowie die wechselnden Trends sind im Dorotheum auch bei den Teppichen zu spüren. „Alte Teppiche gehen sehr gut, sogar sehr sehr gut. Hier gibt es weltweit noch immer einen großen Sammlermarkt. Bei Alttagsteppichen, die wir auch in Wohnungen finden, hingegen sind wir sehr vorsichtig“, schilderte Sonnberger. Bei diesen Teppichen geht das Dorotheum mittlerweile um einiges strenger vor und nimmt sie nicht mehr an.
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60er und 70er Möbel sind zum Bestseller geworden
Umgekehrt sind Möbel aus den 60er und 70er Jahren in den vergangenen Jahren besonders gefragt, sie haben sich zum Bestseller entwickelt und kommen meist sofort unter den Hammer. Vor 20 Jahren zum Beispiel hätte das Salzburger Dorotheum kein Rosenthal-Porzellan angenommen, heute hingegen stehen die Türen der Auktionshäuser dafür offen. „Jetzt nehmen wir sie. Es ist en vogue Sachen aus den 60ern bis 80ern zu haben, da spielt auch die eigene Kindheit mit“, sagte Sonnberger.
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Dorotheum: früher verschmäht, heute beliebt
Auch Auktionshäuser müssen sich Trends anpassen: Heute ist so manches begehrt, was noch vor wenigen Jahren ein Ladenhüter gewesen wäre.
Derzeit ebenfalls in Mode sind zeitgenössische Kunst und Gemälde aus dem vergangenen Jahrhundert in allen Preiskategorien. Auktionen und Onlineversteigerungen finden im Salzburger Dorotheum jede Woche statt.