Tauziehen um Richtlinien für Bioprodukte

Bioprodukte erfreuen sich enormer Beliebtheit und jeder zweite Bauer in Salzburg wirtschaftet biologisch. Schärfere Richtlinien haben dem Verein Bio Austria allerdings jetzt etliche Austritte beschert.

Die neuen Regeln des Vereins sind strenger als etwa jene der EU-Biorichtlinie. An eine Lockerung denken die Verantwortlichen von Bio Austria trotz etlicher Vereinsaustritte aber nicht. Das wurde am Donnerstagabend bei der Auszeichnung des Leitenbauern aus Hollersbach (Pinzgau) zu Salzburgs bestem Biobauernhof deutlich.

Die Preisträger, Andrea und Martin Rieder, sind bereits seit Jahren Mitglieder von Bio Austria und folgen den Richtlinien, die sich die Österreichischen Biobauern selbst vorgeschrieben haben. Wir müssen allerdings aufpassen, um die Bewirtschaftung und das Wohl unserer Tiere in Einklang zu bringen, sagt Bio-Award-Gewinnerin Andrea Rieder.

Strengere Auflagen reduzieren Migliederanzahl

Von Salzburgs biologisch wirtschaftenden Betrieben orientiert sich mehr als die Hälfte nach den EU-Vorgaben, 45 Prozent nach den strengeren Richtlinien von Bio Austria. So müssen Bio-Austria-Betriebe zu 100 Prozent biologisch wirtschaften, nach EU-Regeln kann es auch nur ein Bereich sein. Futtermittel dürfen nach den Bio-Austria-Standards nur aus Österreich kommen, in der EU ist die Herkunft nicht relevant. Außerdem schreibt Bio Austria neuerdings Weidehaltung vor. Vor allem wegen dieser Auflagen treten derzeit mehr Biobauern aus dem Verein aus, sagt Sebastian Herzog von Bio Austria Salzburg.

1.600 Salzburger Bio-Austria-Höfe

Der Bio-Award soll die Biobranche bekannter machen, den Konsumenten zeigen, dass es auch im Biobereich Unterschiede gibt. Man muss den Konsumenten und der Gesellschaft vermitteln, dass Österreich bei der Lebensmittelerzeugung Vorreiter ist, sagt etwa die Pongauer Bezirkssiegerin Barbara Saller. In Salzburg hat Bio Austria 1.600 Mitglieder. Für den Bio-Award wurden 35 Betriebe nominiert.

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Debatte um strenge Bio-Richtlinien

Der Verein Bio Austria kämpft gerade mit Austritten weil er deutlich strenger Richtlinen verlangt als etwa jene der EU-Bio-Richtlinie.

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