Pferde gerammt: Zwei Menschen verletzt, drei Tiere tot

Bei drei Unfällen auf der Tauernautobahn sind in der Nacht auf Freitag zwei Menschen verletzt und drei Pferde getötet worden. In Golling (Tennengau) waren vier Tiere von einem Bauernhof entkommen. Sie liefen auf die Autobahn.

Kurz vor 1.00 Uhr wurde die Feuerwehr Golling alarmiert. Der 45-jährige Fahrer eines Wohnmobils aus Niederösterreich hatte bei strömendem Regen zu spät gesehen, dass ein Pferd auf der Autobahn steht. Er rammte das Tier. Durch die Wucht wurde es in die Fahrerkabine geschleudert. Der 13-jährige Sohn des Fahrers, der auf dem Beifahrersitz saß, erlitt schwere Verletzungen. Der Vater wurde ebenfalls verletzt.

Weitere Zusammenstöße

Zwei Notärzte waren rasch an Ort und Stelle. Die Verletzten wurden versorgt und vom Roten Kreuz ins Krankenhaus gebracht. Das Pferd verendete. Kurz darauf prallte ein anderes Auto mit einem zweiten Pferd zusammen - auch dieses Tier verendete. Der Lenker blieb unverletzt. Ein drittes Tier wurde ebenfalls von einem dritten Fahrzeug gerammt, lief allerdings weiter. Feuerwehrmänner fanden es wenig später verendet in einer Wiese.

Für die Gollinger Einsatzkräfte sei es wieder einmal ein schwieriger Einsatz gewesen, sagte Ortsfeuerwehrkommandant Peter Schluet: „Routine ist so etwas nie. Es kommt nicht alle Tage vor. Leider sind die Menschen verletzt und die Pferde tot. Wir haben vor zwei Jahren bei Stegenwald einen ähnlichen Einsatz gehabt. Da sind 20 Kühe auf die Autobahn gelaufen. Wir haben sie die ganze Nacht lang eingefangen.“

Autobahn stundenlang gesperrt

Die Feuerwehrleute konnten ein viertes Pferd, das in Panik geraten war, auf dem Autobahnzubringer einfangen. Sie beruhigten es und übergaben es dem Besitzer. Die Tauernautobahn musste zwei Stunden komplett gesperrt werden. Erst gegen 3.00 Uhr war sie wieder befahrbar. Neben 30 Feuerwehrmännern mit fünf Fahrzeugen, Autobahnpolizisten, Notärzten und Sanitätern des Roten Kreuzes waren noch zwei Tierärzte aus dem Tennengau im Einsatz.

Debatten über Schuldfrage

Nach den dramatischen Ereignissen dreht sich seit Freitagvormittag die Debatte um die Frage, wie es dazu kommen konnte, dass vier Pferde ausbüchsen und einfach auf die Autobahn laufen können. Laut Polizei ist das bisher unklar und wird ermittelt. Es würden noch Zeugen befragt.

13-Jähriger in künstlichem Tiefschlaf

Der schwer verletzte Jugendliche sei medizinisch derzeit in stabilem Zustand, hieß es aus dem Krankenhaus. Er wurde in künstlichen Tiefschlaf versetzt. Der 45-jährige Vater des Buben wurde mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen. Der Niederösterreicher, dessen Wohnmobil bei der Kollision mit einem Pferd zerstört wurde, steht aber unter Schock und ist laut Ärzten nicht vernehmungsfähig.

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Pferde verursachen Verkehrsunfälle

Vier Pferde haben in der Nacht auf Freitag bei Golling folgenschwere Unfälle ausgelöst. Ein 13-jähriger Niederösterreicher wurde schwer verletzt.