Wahlniederlagen: SPÖ-Politiker streiten um Mandate

In Salzburgs SPÖ wird um die Aufteilung der rar gewordenen Mandate gestritten. Vor allem aus dem Lungau kommt Protest, weil auf elf Salzburger SPÖ-Sitzen in Landtag, Bundes- und Nationalrat kein einziger Lungauer zu finden sei.

Die SPÖ entferne sich von der Basis - das müsse sich ändern, sonst werde die Partei Schiffbruch erleiden. So begründet der bisherige SPÖ-Landtagsabgeordnete Gerd Brand den Protest. Er ist Bürgermeister von St. Margarethen (Lungau). Der Flachgau und der Zentralraum seien bei der Verteilung der SPÖ-Sitze bevorzugt worden, so Brand: „Es geht überhaupt nicht um meine Person. Es geht um den Lungau.“

SPÖ Fraktion bei Landtagssitzung im Saal des Salzburger Gemeinderates im Jahr 2017

ORF

Gegen die SPÖ-interne Mandatsverteilung im nächsten Landtag gibt es Protest aus dem Lungau

Die Gebirgsgaue Pongau, Pinzgau und Lungau seien bei der Sitzverteilung im Nachteil - und das ziehe Ärger nach sich, sagt Brand: „Ich kenne einige Bürgermeister und Vizebürgermeister, die mit der Partei nicht zufrieden sind und sich überlegen, ob sie in der Partei weiter tätig sein sollen. “ Manche Bürgermeister könnten bei der Gemeinderatswahl im kommenden Jahr mit eigenen Listen ohne die SPÖ antreten, sagt Brand.

Steidl: „Kann Mandate nicht irgendwo herzaubern“

Der sozialdemokratische Landesparteivorsitzende Walter Steidl weist die Kritik seines Lungauer Parteifreundes zurück: „Ich kann natürlich nicht Mandate irgendwo herzaubern. Momentan ist es nicht anders lösbar, dass der Lungau momentan kein Mandat besetzen kann.“ Steidl „glaubt nicht“, dass Bürgermeister deshalb nicht für die SPÖ antreten werden. Gerd Brand will jedenfalls weiter um ein Mandat im Landtag kämpfen. Denn als Lungauer lasse er sich nicht von jemand anderem vertreten.

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