Neue Linden zur Festung geflogen

Mit einem Hubschrauber sind Mittwoch zwei prächtige und ausgewachsene Linden aus Oberösterreich auf die Festung Hohensalzburg geflogen und eingepflanzt worden. Die Vorgängerin musste im Vorjahr nach 200 Jahren gefällt werden, weil sie bald umgefallen wäre.

Neue Linden auf die Festung geflogen

ORF

In speziellen Netzen und mit Behältern für Wurzelwerk und Erdreich sind die Bäume von Salzburg-Nonntal auf den Berg geflogen worden

Auf stolze 200 Jahre hatte es die alte Linde im Festungshof gebracht. Die beiden Ersatzbäume sind jugendliche 25 Jahre alt, stehen voll im Saft und stammen aus einer Gärtnerei im Innviertel. Jede bringt rund eineinhalb Tonnen auf die Waage. Sie wurden in Transportnetzen verstaut, an den Lasthaken des Transporthubschraubers gehängt und auf den Festungsberg geflogen. Auf dem Landweg wäre der Transport wegen der Steilheit der Festungswege und der verwinkelten Route kaum zu schaffen gewesen, ohne die Bäume zu beschädigen.

Baumgärtner beobachtet Flüge

Der Luftweg sei für die Festung Hohensalzburg die kürzeste und beste Methode, sagt Burgverwalter Bernhard Heil. Die Linden wurden direkt nach ihren Flügen dort eingepflanzt, wo im mittelalterlichen Burghof die alten standen. Auch der oberösterreichische Gärtner Karl Grossbötzl ist nach Salzburg gekommen: „Ich muss ja zuschauen, wie es meinen Babys geht. Sie wurde 25 Jahre bei uns gehegt und gepflegt. Sie müssen nun gut bewässert und gedüngt werden. Und ein guter Zuspruch durch Menschen ist auch wichtig.“

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Besseres Leben für neue Bäume

Der Platz im Festungshof wurde für die Bäume deutlich verbessert, damit sie schön alt werden können: „Wir haben die Grube größer gemacht, damit die Wurzeln mehr Platz haben und sich ausbreiten können. Bei den alten Bäumen gab es das Problem, dass sie unter sehr schlechten Bedingungen gewachsen sind. Das haben wir jetzt stark verbessert“, sagt Burgverwalter Bernhard Heil.

Pilot freut sich über lebende Fracht

Der Lufttransport kostet pro Baum rund 2.000 Euro. Pilot Walter Seifert von der Hubschrauberfirma Wucher in Zell am See (Pinzgau) und Vorarlberg sagt, normalerweise transportiere er viel Totholz aus dem Gebirge ins Tal: „Es ist eine schöne Abwechslung, wenn man Bäume fliegt, die leben dürfen.“

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Eindrucksvolle Bilder gibt es auch in unserer TV-Reportage über die Baumpflanzung in luftigen Höhen über der Landeshaupstadt

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