Vereinsmitglieder um 700.000 Euro betrogen

Ein Vereinspräsident soll 81 Mitglieder seines eigenen Vereins um mehr als eine halbe Million Euro geprellt haben. Der 58-Jährige soll Mitgliedsbeiträge zweckwidrig verwendet und hochriskante Investments veranlagt haben.

Der Pongauer Verein hatte zum Ziel, seinen Mitgliedern Neuwagen zum günstigen Leasing zu überlassen. Der beschuldigte Vorarlberger hatte den Verein im Jahr 2016 gegründet. Er war für alle Bankangelegenheiten und Investments alleine zeichnungsberechtigt. Der Verein, der seit dem Vorjahr auch in der Schweiz und in Deutschland tätig war, agierte nach einem Pyramidensystem. Dazu wurden Mitglieder eigens geschult und als Multiplikatoren eingesetzt.

Mitgliedsbeiträge veruntreut

Laut Landespolizeidirektion wurde den Vereinsmitgliedern versprochen, „dass über diesen Verein gemeinschaftlich Fahrzeuge zu günstigen Konditionen beim jeweiligen Hersteller beschafft werden könnten.“ Die Mitglieder sollten die Autos dann vom Verein leasen können. In die Rate seien alle Fahrzeugenkosten, Steuern und Versicherungen inkludiert. Dabei sollen aber Mitgliedsbeiträge zweckwidrig verwendet und auch in hochriskante Investments veranlagt worden sein.

„Die Geschädigten haben den Mitgliedsbeitrag bezahlt, das Auto aber nicht bekommen“, erklärte eine Polizei-Sprecherin. Ermittlungen des Landeskriminalamtes Salzburg ergaben, dass der Verein zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten geraten war. Eingelangte Zahlungen „wurden nicht zweckwidrig gewidmet, sondern zur Bestreitung alltäglicher Zahlungen verwendet“. Der Verein wurde mittlerweile amtlich aufgelöst.

Geschädigte in ganz Österreich

Der verdächtige Vorarlberger wird bei der Staatsanwaltschaft Salzburg wegen schweren Betruges und Untreue angezeigt. Der Schaden für 81 Mitglieder aus ganz Österreich soll sich auf mindestens 700.000 Euro belaufen.