Seltene Max-Reinhardt-Fotos zu sehen

Im Salzburger Schloss Leopoldskron gibt es am Mittwoch und Donnerstag die exklusive Gelegenheit, seltene Originalfotos des Starregisseurs und Festspielgründers Max Reinhardt im historischen Ambiente „seines“ Schlosses zu sehen.

Reinhardt hatte das Schloss in der Stadt Salzburg vor 100 Jahren, 1918, gekauft. Deshalb sind in der von ihm in die jetzige Form gebrachten Schlossbibliothek fast 30 historische Fotografien zu sehen - vorwiegend aus jener Zeit, als Reinhardt mit seiner späteren Ehefrau Helene Thimig 18 Jahre lang hier großteils glücklich lebte. 1938 enteigneten die Nationalsozialisten dann das Schloss, um es in der Folge selbst zu nützen.

Hoteldirektor sammelt alte Aufnahmen Reinhardts

Fast alle Aufnahmen sind nun in Besitz des Schlosshotels. Denn der Direktor des Hauses, Daniel Szelenyi, sucht ständig Originalbilder von Max Reinhardt, die er kauft oder ersteigert: „Da gibt es kleine Glücksgriffe auf dem Flohmarkt um 25 Euro“, schildert Szelenyi. „Bei guten Fotos geht das aber auch in hohe dreistellige Summen. Die meisten Fotos habe ich über’s Internet gefunden, recherchiert - über Antiquariate. Eines hat uns der Professor Fiedler aus seiner persönlichen Sammlung geschenkt. Das ist natürlich besonders toll.“

Bei dem Fotospender handelt es sich um den Max-Reinhardt-Forscher Leonhard Fiedler: „Die meisten Sachen habe ich von Max Reinhardts Sekretärin Gusti Adler geerbt. Die lebte in Hollywood, war ihm nachgefolgt und versuchte nach 1938, in Wien noch zu retten, was zu retten war.“ Das Foto, das Fiedler jetzt dem Schloss vermachte, zeigt Reinhardt mit einem Textbuch bei einer Probe: „Das ist ein Original von Freiherr von Guttenberg, der ein berühmter Fotograf war - handsigniert, was bei Fotos selten der Fall ist. Ich kenne kein anderes Exemplar. Das habe ich noch aufgehoben für Leopoldskron.“

Schloss Leopoldskron: Exklusive Fotoschau

In Schloss Leopoldskron gibt es an zwei Tagen - jeweils nur für zwei Stunden - die Gelegenheit, seltene Originalfotos von Reinhardt zu sehen.

Die ausgestellten Bilder zeigen auch den Karriereweg des Regisseurs als Schauspieler - von Berlin bis Hollywood: „Ich habe heute mein absolutes Lieblingsbild von Max Reinhardt entdeckt“, sagte Schauspieler Johannes Silberschneider bei der Ausstellungseröffnung. „Da lächelt er wie ein Popstar der 1940er Jahre, wie ein intellektueller Schlagersänger. So stellt man sich einen populistischen Theatermacher vor - mit Kunst im Kopf.“

Neue Biografie mit „viel Unbekanntem“ in Arbeit

Aktuell entsteht gerade die fünfte Biografie über Max Reinhardt, die 2020 erscheinen soll. Und Autorin Sibylle Zehle verspricht Enthüllungen: „Durch die Recherchen in den Archiven sind so unglaublich viele unbekannte Briefe, unbekannte Fakten, unbekannte Frauen aufgetaucht, dass das ein Mammutunternehmen geworden ist - und spannend wie ein Kriminalroman. Es sind tatsächlich auch Personen verschwiegen worden. Eine Geliebte ist verschwiegen worden, die in seinem Leben eine ganz große Rolle gespielt hat.“

Die Max-Reinhardt-Fotoausstellung ist nur Mittwoch und Donnerstag jeweils von 16.00 bis 18.00 Uhr im Schloss Leopoldskron zu sehen. Der Eintritt ist frei.

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