Biobäuerin zieht junge Hähne groß

Erstmals zieht eine Salzburger Biobäuerin junge Hähne groß. Obwohl es 3.500 Biobauern im Land Salzburg gibt, ist die Aufzucht von männlichen Küken nicht üblich. Hähne werden in Brütereien üblicherweise nach dem Schlüpfen getötet.

Am Hof der Familie Endfellner in Seekirchen (Flachgau) dürfen junge Hähne 13 Wochen lang am Leben bleiben. Es sind keine Masthähne, die wegen ihrem Fleisch aufgezogen werden, sondern die kleinen Brüder der Legehennen, also der Sorte Huhn, die viele Eier legt.

700.000 Gockerl werden jährlich „aussortiert“

Für die kleinen Gockerl der Legehennen hat die Landwirtschaft üblicherweise keine Verwendung. Etwa 700.000 von ihnen werden jährlich nach dem Schlüpfen aussortiert, „geschreddert“ oder vergast. Das will die Raxinger-Bäuerin Marianne Endfellner nicht mehr zulassen. „Ich mache das eigentlich, weil ich die Tiere sehr gerne hab und im zweiten Grund, weil ich ein gutes Fleisch mag. Wenn ich sie selbst aufziehe, dann weiß ich was ich hab.“ Außerdem schmecke das Fleisch doppelt so gut, wenn man wisse, dass kleine Hähne nicht „geschreddert“ werden, so die Bäuerin.

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Üblicherweise haben die Gockerl in der Landwirtschaft keine Verwendung

Aufzucht der Gockerl ist kostenintensiver

Das Projekt „Bruderhahn“ der Bio Austria setzt sich für das Leben der kleinen Gockerl ein. Denn ihre Aufzucht ist kostenintensiv: Sie müssen länger und mehr gefüttert werden. Jeder Bio Austria-Hof bezahlt freiwillig einen höheren Preis für die Junghenne - dafür wird irgendwo in Österreich in einer Brüterei der kleine Bruder der Henne am Leben gelassen. „Die anderen Bio Austria-Betriebe, die wir in Salzburg haben, finanzieren durch den Kauf der Junghennen die Aufzucht der Gockel. Das sind ungefähr vier Euro pro Henne - dafür werden die Gockel in einem anderen Mastbetrieb aufgezogen.“

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Die Gockerl müssen länger und mehr gefüttert werden, ihre Aufzucht ist kostenintensiver

Fleisch der Brüder-Hähne heiß begehrt

Von den 13.000 Legehühnern die es in Salzburg gibt, sind 99,5 Prozent weiblich. Dabei ist das Fleisch der Bruder-Hähne heiß begehrt: Tatsächlich sind fast alle am Raxingerhof schon reserviert. „Das ist kein Masthendl, da ist wesentlich weniger Fleisch darauf und es ist nicht so fein, wie das Masthendl. Aber das ist den Kunden egal - wenn sie wissen wo das Fleisch herkommt, dann kaufen sie es auch ab“, so Endfellner.

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Bruderhahn Bauernhof im Flachgau

Am Hof der Familie Endfellner in Seekirchen dürfen Gockerl 13 Wochen am Leben bleiben.

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