„Hebammenzentrum muss erhalten bleiben“

Neun von zehn Schwangeren im Oberpinzgau nutzen das Hebammenzentrum in Mittersill. Es bietet seit der Schließung der Geburtenstation im örtlichen Spital eine Basisversorgung - und müsse gesichert werden, fordern Stadtpolitiker.

Die Geburtenstation im Mittersiller Krankenhaus wurde geschlossen, weil es zu wenige Entbindungen im Oberpinzgau gibt. Die nächste Entbindungsstation ist im Spital Zell am See - 30 Kilometer oder eine halbe Autostunde entfernt.

Mutter beim Wickeln eines Babys mit der Hebamme

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Das Hebammenzentrum Mittersill ist eine Anlaufstelle für Mütter und Schwangere

Betreuung und Geburtsvorbereitung brauchen die schwangeren Frauen trotzdem: „Als Kontrolle - auch für einen selber -, damit man das gute Gefühl hat, dass alles passt“, sagt die werdende Mutter Michael Gschaider aus Neukirchen am Großvenediger. „Das ist super - das ist die erste Anlaufstelle. Da muss man nicht ganz so weit fahren“, sagt die junge Mutter Angelika Klausner aus Bramberg. „Das ist für uns perfekt.“

Seit acht Jahren Anlaufstelle für Mütter

Neun von zehn schwangeren Frauen im Oberpinzgau kommen vor der Geburt in das Mittersiller Hebammenzentrum. Fünf Hebammen führen das Haus seit acht Jahren. Eine von ihnen ist immer für die Frauen erreichbar, 24 Stunden am Tag.

„Wir wollten Sicherheit in der Region schaffen - gerade die Sicherheit, entspannt schwanger sein zu können, dass man immer wen erreicht“, sagte Bianca Lackner vom Hebammenzentrum. „Dass immer eine Hebamme zur Verfügung steht, die nach Hause kommt oder wo man die Patientinnen herbestellt - egal, ob das um 2.00 Uhr in der Früh ist oder am Vormittag. Das war uns natürlich das Wichtigste.“

Schwangere bei Untersuchung durch Hebamme

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Finanziert wird das Zentrum vor allem durch das Land Salzburg und die EU

Bürgermeister fordert Erhaltung

Wenn in der Region gespart wird, müssen sich die Bewohner oft selbst helfen. Ohne viel Idealismus gäbe es das Zentrum nicht, sagen die Hebammen. Die Kosten liegen bei 125.000 Euro jährlich. Den Großteil davon zahlt das Land Salzburg, einen Teil hat die EU übernommen.

Die Finanzierung ist derzeit bis zum Jahr 2019 gesichert, sagt der Mittersiller Bürgermeister Wolfgang Viertler: „Diese Einrichtungen müssen im ländlichen Bereich erhalten bleiben. Das ist einfach notwendig. Sonst bleiben die Frauen noch viel weniger. Das sind ja die, die heute als erste die Regionen verlassen.“ Das Land und die Gebietskrankenkasse sollten das Zentrum langfristig finanzieren, fordert der Mittersiller Bürgermeister.

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Hebammenzentrum wichtig für Oberpinzgau

Seit acht Jahren gibt es das Hebammenzentrum in Mittersill. Für die Schwangeren und jungen Mütter im Oberpinzgau ist es nicht mehr wegzudenken.

Übersiedlung ins Spital geplant

Zurzeit ist das Mittersiller Hebammenzentrum in einem Einfamilienhaus untergebracht. Nach dem Umbau des Krankenhauses Mittersill sollen Hebammen wieder Räume im Spital bekommen. Sie bleiben aber eine selbständige Einrichtung, so wie bisher.

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